Softbank hält weiter zu Saudi-Arabien

Vision Fund treibt Gewinn der Gruppe - Werben für IPO im Dezember

Softbank hält weiter zu Saudi-Arabien

mf Tokio – Trotz der Ermordung eines Regimekritikers hält Masayoshi Son, Chairman und CEO der japanischen Softbank Group, an seiner Geschäftsbeziehung mit Saudi-Arabien fest. “Dieser schreckliche Vorfall hätte niemals passieren dürfen”, erklärte Son anlässlich der Vorlage der Geschäftszahlen in der japanischen Hauptstadt. Er habe seine Bedenken Saudi-Kronprinz Mohammed bin Salman direkt mitgeteilt. Aber Softbank habe auch eine Verantwortung gegenüber dem saudischen Volk, die Diversifizierung der Wirtschaft weg vom Öl sicherzustellen, argumentierte Son. Strategie hängt am GolfstaatSaudi-Arabien ist mit 45 Mrd. Dollar der größte Investor in dem 92 Mrd. Dollar schweren Softbank Vision Fund. Über den Fonds hält Softbank Anteile an Chinas Amazon-Rivalen Alibaba, dem Fahrdienstvermittler Uber und zahlreichen Start-ups. Ohne das Saudi-Kapital ist die Strategie von Son gefährdet, Softbank in einen Technologiefonds umzuwandeln. Deswegen hatte die Softbank-Aktie seit dem Septemberhoch rund ein Viertel verloren.Doch Son wies zum Wochenbeginn die Befürchtungen der Investoren zurück. Start-ups nähmen weiterhin Geld vom Vision Fund, erklärte er. Das zeige die jüngste Investition von 1,1 Mrd. Dollar in das Spezialfenster-Start-up View. Einen zweiten Vision Fund könnte man in Betracht ziehen, “nachdem die Wahrheit des Vorfalls erklärt wurde”, fügte Son hinzu.Im vergangenen Geschäftsquartal ist sein Kalkül jedenfalls aufgegangen. Vor allem aufgrund der Wertgewinne des Fonds sprang der operative Gewinn von Softbank um 80 % zum Vorjahr auf 705,7 Mrd. Yen (5,5 Mrd. Euro). Im Halbjahr zwischen April und September stieg der Reingewinn um das Achtfache auf 840 Mrd. Yen (6,5 Mrd. Euro). So verteuerten sich die Aktien von Nvidia um 19 %. Der Wert der Beteiligung an der indischen Hotel-App Oyo verdoppelte sich auf 200 Mill. Dollar. Dazu kam ein unerwarteter Gewinn des US-Telekomanbieters Sprint. Das Ergebnis lag klar über den Erwartungen. Allerdings erschwerte die geänderte Bilanzierung den Vergleich zum Vorjahr.Softbank-Chef Son warb auch für den bevorstehenden Börsengang der japanischen Mobilfunksparte am 19. Dezember mit Erlösen von bis zu 3 Bill. Yen (23 Mrd. Euro). Die Sorge der Investoren gilt dem verschärften Wettbewerb in Japan. Marktführer NTT Docomo will die Preise ab dem Frühjahr 2019 um bis zu 40 % senken; zugleich tritt Rakuten als vierter Netzbetreiber an. Doch laut Son wird Softbank die Personalkosten binnen zwei bis drei Jahren um 40 % drücken. Deswegen würden Umsatz und Gewinn der Telekom-Sparte weiter wachsen, versprach der Konzernchef.—– Wertberichtigt Seite 8