Softbank steigt bei GM ein

2,2 Mrd. Dollar für Entwicklung autonomer Fahrzeuge - Aktie springt 11 Prozent

Softbank steigt bei GM ein

Die japanische Softbank investiert über ihren Vision Fund 2,2 Mrd. Dollar in autonome Fahrzeuge des Autobauers General Motors. Der US-Konzern erhält Mittel für die Tochter Cruise, die 2016 für gut 1 Mrd. Dollar erworben wurde. Im Deal mit Softbank wird Cruise mit mehr als 11 Mrd. Dollar bewertet. sp New York – Der japanische Mobilfunkkonzern Softbank steigt mit seinem rund 100 Mrd. Dollar schweren Vision Fund im großen Stil beim US-Autobauer General Motors (GM) ein und stärkt den US-Konzern im Rennen um die Entwicklung autonomer Fahrzeuge. Konkret beteiligt sich der Fonds an der GM-Tochter Cruise und weiteren Aktivitäten rund um das autonome Fahren, die der Autokonzern in der neu gegründeten GM Cruise Holding LLC gebündelt hat. Für 2,25 Mrd. Dollar erhält Softbank 19,6 % an der Gesellschaft, die in dem Deal mit rund 11,5 Mrd. Dollar bewertet wird. General Motors hatte Cruise vor etwas mehr als zwei Jahren für gut 1 Mrd. Dollar gekauft. Die Aktie von GM, die in den vergangenen Jahren konstant hinter den US-Konkurrenten hergefahren ist, kletterte nach Bekanntwerden des Deals im vorbörslichen Handel um mehr als 11 %. Der Konkurrent Tesla, der mit der Weiterentwicklung seines Autopiloten ebenfalls in Richtung autonome Fahrzeuge arbeitet, wegen Problemen beim Anlauf der Massenfertigung eines neuen Modells aber schon bald frisches Geld benötigen könnte, lag im frühen Handel 1,2 % im Minus. GM-Chefin Mary Barra nannte das Investment von Softbank bei einer Pressekonferenz zu der Transaktion am Donnerstag einen “Markstein”. Mit den frischen Mitteln dürfte es Cruise denn auch leichter fallen, die Meilensteine in der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen zu schaffen, die GM bereits im nächsten Jahr auf die Straße bringen will. Die Transaktion erfolgt in zwei Tranchen, wobei Softbank zunächst 900 Mill. Dollar investiert und 1,35 Mrd. Dollar nachreicht, sobald die selbstfahrenden Autos in die Vermarktung gehen. Der Deal gebe GM mehr Flexibilität mit Blick auf die Kapitalallokation, teilte der US-Autobauer mit, der als Teil der Vereinbarung 1,1 Mrd. Dollar bei der Tochter einschießt.Der Deal ist für GM auch deshalb interessant, weil Softbank mit dem Vision Fund an führenden Fahrdienstvermittlern wie Uber, Didi Chuxing und Grab beteiligt ist, die zum Teil selbst an der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen arbeiten und ihre Zukunft eng mit selbstfahrenden Autos verbunden sehen. Zusammen mit dem US-Fahrdienstvermittler Lyft, bei dem sich GM Anfang 2016 für 500 Mill. Dollar eingekauft hat, plant der Autobauer schon seit längerem den Einsatz von autonomen Fahrzeugen. Mit Unterstützung von Softbank könnte GM hier weltweit ins Geschäft kommen.”Unsere Teams von Cruise und GM haben in den vergangenen zwei Jahren großartige Fortschritte gemacht”, erklärte GM-Chefin Barra in einer Mitteilung. Die Zusammenarbeit mit Softbank füge den Bemühungen um eine Vision mit “null Unfällen, null Emissionen und null Verkehrsstaus” einen weiteren starken Partner hinzu. Der Vision Fund von Softbank ist der größte Technologiefonds und wurde unter anderem von Staatsfonds aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten gespeist.