Japanischer Technologie-Investor

Softbank trumpft mit hohem Gewinn auf

Erfolgreiche IPOs in Indien, gestiegene Bewertungen und hohe Barmittelbestände stärken die japanische Technologie-Holding Softbank für ihre Wetten auf Künstliche Intelligenz.

Softbank trumpft mit hohem Gewinn auf

Softbank trumpft mit hohem Gewinn auf

IPO-Boom in Indien und gestiegene Bewertungen stützen Technologie-Holding

mf Tokio

Mit einem Gewinn von 1,18 Bill. Yen (7,2 Mrd. Euro) im September-Quartal hat die japanische Softbank Group die Schätzungen von Analysten weit übertroffen. Rund die Hälfte des Gewinns stammte aus Indien. Dort erntete die Vision-Funds-Sparte mit mehreren Börsengängen die Früchte früherer Investitionen. So gelangen dem E-Scooter-Hersteller Ola und dem Online-Händler Brainbees Solutions erfolgreiche IPOs.

Geschrumpftes Portfolio

Zugleich stiegen die Börsenwerte von größeren Beteiligungen wie Didi Global aus China und Coupang aus Südkorea. Darüber hinaus trennten sich die Vision Funds ganz oder teils von Beteiligungen im Wert von 1,85 Mrd. Dollar. Zehn Unternehmen wurden komplett verkauft, darunter die chinesische KI-Firma Sensetime und der indische Zahlungsdienstleister Paytm. Laut Finanzvorstand Yoshimitsu Goto bereiten sich weitere Unternehmen aus dem Portfolio auf IPOs vor.

Der Nettogewinn war der höchste seit zwei Jahren. Für die gleiche Zeit des Vorjahres hatte Softbank noch einen Nettoverlust von 931 Mrd. Yen (5,7 Mrd. Euro) verbucht. Die Vision Funds verbuchten einen Gewinn von 608 Mrd. Yen (3,7 Mrd. Euro) und erzielten damit in vier der letzten fünf Quartale positive Erträge. In den zwei Jahren davor hatte die Sparte tiefrote Zahlen geschrieben. „Nachdem wir große Verluste in den Vision Funds gemacht hatten, waren wir sehr konservativ. Jetzt konnten wir gute Gewinne erzielen, weil wir daraus gelernt haben“, sagte Goto.

Viele Barmittel für KI-Wette

Mit der Erholung der Finanzen verschafft sich der Konzerngründer und CEO Masayoshi Son frische Munition für seine große Wette auf künstliche Intelligenz (KI). An Barmitteln befanden sich Ende September 4,5 Bill. Yen (27,4 Mrd. Euro) in der Kasse. Zusätzliches Kapital könnte die hohe Bewertung des britischen Chipdesigners Arm liefern, den Softbank 2016 gekauft und 2023 an die Börse gebracht hatte. Zusammen mit Arm soll Softbank nach der Vorstellung von Son bei KI und KI-Prozessoren zu einer bedeutenden Macht werden. Kürzlich steckte der japanische Konzernchef bereits 500 Mill. Dollar in den Gen-KI-Branchenführer OpenAI; davor beteiligte er sich mit 10 bis 20 Mill. Dollar an der KI-Suchmaschine Perplexity AI.

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