Software AG stoppt Abwärtstrend

Umsatz und Ergebnis übertreffen Erwartungen - Datenbankgeschäft dreht hoch - Aktie legt 8 Prozent zu

Software AG stoppt Abwärtstrend

Die Software AG hat den Abwärtstrend im dritten Quartal gedreht und Umsatz und Gewinn stärker gesteigert als erwartet. Zwar war dies vor allem volatilen Lizenzverkäufen im Datenbankgeschäft zu verdanken. Die Aussichten im Digitalgeschäft hellen sich aber ebenfalls auf.scd Frankfurt – Die Software AG hat mit einem starken dritten Quartal nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr Kurs auf das obere Ende ihrer zuletzt im Sommer reduzierten Jahresziele genommen. Der Umsatz des Darmstädter Unternehmens zog währungsbereinigt um 5 % auf 224 Mill. Euro an. Analysten hatten sich im Durchschnitt auf 208 Mill. Euro eingestellt. Selbst die größten Optimisten hatten dem Unternehmen keine 220 Mill. Euro in der Periode von Juli bis September zugetraut. Allerdings wurde die positive Erlösentwicklung im Wesentlichen von einem kräftigen Anstieg im volatilen Lizenzgeschäft der Datenbanksparte Adabas & Natural getrieben. Deren Umsatz zog währungsbereinigt um 15 % auf 62 Mill. Euro an, während der Umsatz in der eigentlichen Wachstumssparte DBP nur um 1 % zulegte auf knapp 109 Mill. Euro – beides lag indes klar über den Erwartungen.Der zuletzt noch stark gewachsene Umsatz im Bereich Cloud & IoT, der im Gesamtjahr weiterhin um mindestens 75 % zulegen soll, schrumpfte derweil um 5 % auf knapp 9 Mill. Euro und war damit die einzige echte Enttäuschung. Selbst die größten Pessimisten unter den Unternehmensbeobachtern hatten mit deutlich mehr gerechnet. Im Schnitt war von knapp 15 Mill. Euro ausgegangen worden. Die breite Fehleinschätzung im Markt geht darauf zurück, dass die Sparte, die zunehmend von einem Lizenz- auf ein Subskriptionsmodell überführt werden soll, offenbar noch immer stark von einzelnen Großaufträgen geprägt ist. Einige davon seien ins vierte Quartal gewandert, wie CEO Sanjay Brahmawar erklärte, der darüber aber nicht nervös werde, wie er versichert (siehe Interview). ErgebnissprungAuch ergebnisseitig übertraf die Software AG die Prognosen deutlich. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwill-Abschreibungen (Non-IFRS Ebita) legte um 7 % auf 68,4 Mill. Euro zu. Befürchtet worden war ein deutlicher Rückgang auf nur noch 55 Mill. Euro. Auch der Nettogewinn übertraf die Analystenschätzungen klar. “Acht Monate nach dem Kick-off unserer Transformationsstrategie Helix sind die ersten positiven Auswirkungen unserer harten Entscheidungen, der disziplinierten Konzentration und einer konsequenten Umsetzung sichtbar”, freute sich CEO Sanjay Brahmawar. Die im Juli gesenkten Ziele für Umsatz und Marge beließ das Unternehmen zwar unverändert. Allerdings braucht es nun nicht mehr viel, um diese zu erreichen. So liegt das Datenbankgeschäft, das beim Umsatz währungsbereinigt zwischen -3 % und +3 % ins Ziel kommen soll, nach neun Monaten bereits um 12 % über Vorjahr. Das Digitalgeschäft ohne Cloud & IoT ist mit -2 % zwar noch negativ, soll im besten Fall aber ohnehin nur auf Vorjahresniveau landen und hat zudem den Anteil der Cloud-Verträge deutlich erhöht, was eine stabilere Umsatzentwicklung in den kommenden Quartalen verspricht.Die Aktie kletterte am Dienstag erst um gut ein Zehntel, gab bis Handelsschluss aber einen Teil der Gewinne wieder ab und schloss bei 29,22 Euro knapp 8 % fester.