Software als Heilmittel
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Ein Segment von M&A im Tech-Bereich, das nach einem temporären Pandemieknick ein starkes Comeback feiert, ist das sogenannte Proptech: Software- und Plattform-Services rund das Immobilienmanagement gewinnen durch Energiekrise, Inflation und Zinswende für den Real-Estate-Markt eine wachsende Bedeutung. Ein hoher Kostendruck durch steigende Energiepreise und Zinslasten bei gleichzeitig drängenden Investitionen zum Klimaschutz verstärkt die Nutzung digitaler Technologien, um effizienter zu werden und Innovationen voranzubringen.
Der M&A-Berater Hampleton Partners zählt in der Branche neun milliardenschwere Deals in den vergangenen 30 Monaten, darunter den größten vom Mai dieses Jahres, den 13 Mrd. Dollar schweren Kauf von Blacknight durch ICE, der mit einem Umsatz-Multiple von 11,2 deutlich über dem Durchschnitt der Sektortransaktionen lag. In den zurückliegenden fünf Jahren beziffert Hampleton den Median auf 2,6. Bezogen auf das operative Ergebnis vor Abschreibung (Ebitda) wird im Schnitt ein Vielfaches von 7 gezahlt, wobei sich die Spanne bei den meisten Deals zwischen 3,9 und 16,2 bewegt.
Insgesamt wurden in der ersten Jahreshälfte 55 Transaktionen registriert, die zweithöchste Zahl binnen fünf Jahren mit Ausnahme von 2019. Auch hier ragen Softwareunternehmen mit einem Anteil von 25 % am M&A-Treiben klar heraus. Allerdings ist das Volumen gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgefallen, um mehr als die Hälfte. Subsektoren wie Plattform-Services haben dagegen stark zugelegt.