Softwarefirma Palantir will an die Börse

US-Unternehmen reicht Unterlagen bei SEC ein

Softwarefirma Palantir will an die Börse

cru Frankfurt – Die umstrittene US-Softwarefirma Palantir will an die Börse. Entsprechende Unterlagen seien bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht worden, teilte das in Palo Alto ansässige Unternehmen mit. Bereits Mitte Juni hatte es Berichte über einen möglichen Börsengang der geheimnisvollen Silicon-Valley-Firma gegeben.Details wie beispielsweise zur Bewertung fehlen noch immer. Das Management hatte einen Börsengang lange abgelehnt. Bei der letzten Finanzierungsrunde 2015 wurde das vom Deutschen Peter Thiel mitgegründete Unternehmen mit 20 Mrd. Dollar bewertet.Palantir erwägt als Alternative zur öffentlichen Notierung auch eine direkte Notierung an der Börse ohne vorhergehendes Preisfindungsverfahren, um so Gebühren für die Dienste von Investmentbanken einzusparen – ähnlich wie der Musikdienst Spotify und der Büro-App-Anbieter Slack. Insidern zufolge könnte das Marktdebüt bereits im Herbst erfolgen, vielleicht im September. Nach einem Einbruch zu Beginn der Coronakrise finden inzwischen wieder mehr Börsengänge statt.Palantir hatte Investoren immer wieder versprochen, das Unternehmen profitabel zu machen, konnte das aber wiederholt nicht einhalten. Das Unternehmen wurde 2004 gegründet und bietet Software zur Analyse großer Datenmengen an. Die Software dient unter anderem Strafverfolgungsbehörden dazu, Daten über Bürger zu sammeln, um Kriminalität und Terrorismus zu bekämpfen.Der Umsatz lag 2019 unter 750 Mill. Dollar. Zu den Kunden gehören Sicherheitsbehörden und Geheimdienste weltweit. Palantir erwarte 2020 einen Umsatz von 1 Mrd. Dollar und wolle erstmals die Gewinnschwelle erreichen, hieß es zuletzt. Kritik an Datenschutz-MangelImmer wieder gab es in der Vergangenheit Berichte über Verstöße gegen die Privatsphäre und den Datenschutz. Palantir-Chef Alex Karp soll seinen Mitarbeitern erklärt haben, das Unternehmen verfüge über einen positiven Mittelzufluss. Das Unternehmen ist dabei, 961 Mill. Dollar aufzubringen, von denen 550 Mill. Dollar bereits gesichert sind, wie aus einer Anfang des Monats bei der SEC eingereichten Meldung hervorgeht. Dies beinhaltet eine Investition von 500 Mill. Dollar von Sompo Japan Nipponkoa Holdings und 50 Mill. Dollar von Fujitsu. Diese Summen machen die direkte Börsennotierung der Aktien für Palantir zu einem leichter zugänglichen Weg, um in die Fußstapfen von Spotify und Slack zu treten.