Going Private

Software One stuft Verkaufsgespräche als herausfordernd ein

Dem IT-Dienstleister Software One liegen mehrere Interessensbekundungen für eine potenzielle Going-Private-Transaktion vor, doch die Gespräche gestalten sich nach Firmenangaben herausfordernd.

Software One stuft Verkaufsgespräche als herausfordernd ein

Software One stuft Going Private als herausfordernd ein

Geschäftsumfeld erschwert Gespräche mit Investoren

Reuters Zürich

Der Schweizer IT-Dienstleister Software One spricht mit möglichen Käufern über eine Übernahme des Unternehmens. Der Verwaltungsrat habe mehrere Interessensbekundungen für eine potenzielle Going-Private-Transaktion erhalten, teilte Software One mit. „Die Gespräche schreiten voran, gestalten sich allerdings angesichts des anspruchsvollen allgemeinen Geschäftsumfelds herausfordernd.“ Man sei bestrebt, den Prozess zügig abzuschließen, sagte Firmenchef Brian Duffy in einer Telefonkonferenz.

Software One hatte im Mai eingeräumt, dass Interessenten angeklopft hätten. Insidern zufolge ist das Unternehmen ins Visier von Finanzinvestoren geraten. Auf Betreiben der Firmengründer hatten die Aktionäre im April den Verwaltungsrat ausgewechselt, nachdem sich das Gremium gegen einen Verkauf der Firma gewehrt und insbesondere ein unverbindliches Angebot des Finanzinvestors Bain abgelehnt hatte. An der Börse wird Software One mit etwa 2,7 Mrd. sfr bewertet.

Umsatzausblick gesenkt

Software One zufolge schlagen sich die makroökonomischen Unsicherheiten im Einkaufsverhalten der Kunden in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich nieder. Die Firma schraubt ihre Umsatzerwartung für das laufende Jahr zurück und rechnet 2024 währungsbereinigt noch mit einem Anstieg der Verkaufserlöse von 7 bis 9%. Bislang waren 8 bis 10% Plus in Aussicht gestellt worden. An der Prognose einer bereinigten Betriebsgewinnmarge (Ebitda) von 24,5 bis 25,5% hält Software One fest. An die Aktionäre sollen weiterhin 30 bis 50% des bereinigten Jahresgewinns ausgeschüttet werden. Im Zeitraum Januar bis Juni stiegen die Verkaufserlöse um 7% auf 529,9 Mill. sfr und die bereinigte Ebitda-Marge um einen Prozentpunkt auf 23%.

Aktie gibt nach

Am Aktienmarkt kamen die gedämpften Umsatzaussichten nicht gut an. Mit einem Kursabschlag von 4,7% im Handelsverlauf gehörte Software One zu den größten Verlierern an der Schweizer Börse. „Die hohe Abhängigkeit von Microsoft und die niedrigere Visibilität von Umsätzen sehen wir als Risiken“, erklärt Analyst Marcus Bäumer von der Luzerner Kantonalbank. „Außerdem dürften Investitionen in das Geschäft die Profitabilität trotz Kosteneinsparungen weiter dämpfen.“ Software One hilft Unternehmen, die Software von anderen Anbietern wie Microsoft, SAP oder Adobe einzukaufen und zu verwalten.

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