Solargeschäft drückt Pfeiffer Vacuum
ds Frankfurt – Das daniederliegende Solargeschäft wirft Schatten auf den Spezialpumpenhersteller Pfeiffer Vacuum. In den ersten neun Monaten brachen die Umsätze ein, doch dank Kosteneinsparungen gelang es dem Maschinenbauer aus dem hessischen Aßlar, Betriebsgewinn und Nettoergebnis konstant zu halten. EinsparungenDie Erlöse knickten von Januar bis September um 13 % auf 354 Mill. Euro ein, während die Bestellungen mit 348 Mill. Euro um 14 % niedriger lagen. Damit lag die Book-to-Bill-Ratio, das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz, bei 0,98. Wegen der gesunkenen Herstellungskosten kletterte die Bruttomarge auf 36 (i. V. 33) %. Hinzu kamen Einsparungen in Marketing und Vertrieb sowie in der Verwaltung, so dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit 53 Mill. Euro auf dem Vorjahresniveau verharrte. Die Ebit-Marge, die durch die Akquisition der französischen Adixen in die Knie gegangen war, stieg dadurch wieder leicht von 13 % auf 15 %. Die Marge von 15 % will Pfeiffer auch im Gesamtjahr erreichen, wie das Management erneut bekräftigte.Beim Umsatzziel für 2012 machen die Hessen jetzt aber Abstriche. Wurden bislang 470 Mill. bis 500 Mill. Euro in Aussicht gestellt, so traut sich Vorstandschef Manfred Bender nun nur noch zu, das untere Ende der Spanne zu erreichen. Die Ebit-Marge soll bis zum Jahr 2014 wieder in die alte Größenordnung von rund 20 % geführt werden, hatte Bender kürzlich im Interview der Börsen-Zeitung gesagt (vgl. BZ vom 27. September). Schwäche bei HalbleiternAm meisten macht dem Spezialmaschinenbauer der Absturz der Solarindustrie zu schaffen. Er führte im Marktsegment Beschichtung zu einem Einbruch um 55 % auf 34 Mill. Euro. Auch das schleppende Geschäft in der volatilen Halbleiterindustrie, von der Pfeiffer seit der Adixen-Akquisition wieder viel stärker abhängig ist, trifft den Konzern. Mit Halbleiterkunden wurden 132 Mill. Euro und damit 7 % weniger erlöst als vor Jahresfrist. Relativ stabil zeigten sich Kunden aus der Industrie, Analytik und Forschung & Entwicklung. In Europa sanken die Erlöse um ein Fünftel und in Asien um ein Zehntel, während sie in Amerika konstant blieben. Drei von vier Pumpen werden exportiert.Bilanziell ist Pfeiffer Vacuum trotz der Adixen-Akquisition nach wie vor auf Rosen gebettet. Die Eigenkapitalquote zeigt mit 64 % für einen Maschinenbauer einen extrem hohen Wert. Netto ist der Konzern schuldenfrei. Nach Abzug der Finanzschulden liegen 34 (32) Mill. Euro auf der hohen Kante. Und auch der Cash-flow sprudelt mit 42 (36) Mill. Euro üppig. Aktionäre applaudierenAn der Börse kamen die Zahlen gut an. Analysten lobten, dass die Ebit-Marge trotz des Umsatzrückgangs 15 % erreichte. Das zeige, dass es Pfeiffer schaffe, die Profitabilität der erworbenen Adixen voranzubringen, urteilt Hauck & Aufhäuser. Im TecDax legte der Aktienkurs des mit etwa 808 Mill. Euro bewerteten Konzerns gut 3 % auf 81,91 Euro zu.