Solarworld gelingt der Umschwung

Absatzziel übertroffen - Umsatzprognose verfehlt - Operativ schwarze Zahlen

Solarworld gelingt der Umschwung

ahe Düsseldorf – Nach der finanziellen Neuaufstellung ist dem Bonner Solarkonzern Solarworld 2014 eine deutliche Stabilisierung seines operativen Geschäfts gelungen, auch wenn nicht alle ausgegebenen Ziele erreicht wurden. Trotz eines weiterhin schwachen deutschen Marktes kletterte der Absatz von Solarmodulen und Bausätzen um 55 % kräftig auf jetzt 849 Megawatt (MW). Angestrebt hatte Solarworld lediglich ein Plus von 40 %. Starkes Geschäft in den USAAuch in Deutschland konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben zwar im Kerngeschäft gegen den Markttrend zulegen. Das starke Wachstum kommt allerdings zurzeit aus den USA, wo Solarworld die Absatzmenge im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt hat. Die USA kommen mittlerweile auf 41 % des Gesamtabsatzes und haben damit auch Deutschland als größten Einzelmarkt abgelöst.Solarworld hatte im November bereits bekannt gegeben, der Konzern werde angesichts der deutlich steigenden Nachfrage im US-Geschäft auch seine nordamerikanischen Fertigungskapazitäten ausbauen. Am Produktionsstandort in Hillsboro im Bundesstaat Oregon sollen die Modulkapazitäten in einem ersten Schritt auf eine Jahresleistung von 530 von heute 380 MW erhöht werden. Zugleich gibt es noch eine zusätzliche Erweiterungsoption auf bis zu 630 MW.Neben den USA verbuchte Solarworld 2014 auch in Frankreich, Großbritannien und Japan einen deutlichen Ausbau der Geschäfte. Trotz der Absatzsteigerungen verfehlte der frühere TecDax-Konzern allerdings sein Umsatzziel deutlich. Der Konzernerlös kletterte nach dem Einbruch im Jahr zuvor zwar wieder und erreichte ein Volumen von 573 (i.V. 456) Mill. Euro. Ziel war es aber eigentlich gewesen, auf einen Wert von mehr als 680 Mill. Euro zu kommen. Der schwächer als erwartet ausgefallene Umsatz hat unter anderem mit einer Verschiebung des Absatzes von kompletten Systemen hin in Richtung von Modullieferungen zu tun.Beim Ergebnis zeigte sich laut den vom Konzern veröffentlichten vorläufigen Zahlen der erwartete Turnaround, wenn sich auch deutliche positive Sondereffekte aufgrund der finanziellen Restrukturierung und der Erstkonsolidierung von Bosch Solar bemerkbar machten. Auf Ebene des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schrieb Solarworld bereits wieder schwarze Zahlen. Bereinigt um die Sondereffekte blieb aus dem Ebitda von 109 (-147) Mill. Euro allerdings nur ein kleiner operativer Gewinn von 2 Mill. Euro – etwas weniger als ursprünglich geplant. Verbesserungen auch 2015Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel ebenfalls wieder positiv aus. Bereinigt um Sondereffekte ergab sich hier allerdings noch ein Verlust in Höhe von 43 Mill. Euro. Im Jahr zuvor hatte der Verlust auf Ebit-Ebene allerdings noch 189 Mill. Euro betragen.Vorstandschef Frank Asbeck versprach für das laufende Jahr 2015 auch beim Ebit operativ wieder schwarze Zahlen. Die Absatzmenge soll in diesem Jahr auf ein Niveau von über 1 Gigawatt steigen.—– Wertberichtigt Seite 8