Sony gibt düsteren Ausblick

Erdbeben bremst Bildsensoren-Sparte

Sony gibt düsteren Ausblick

mf Tokio – Das Erdbeben auf der japanischen Hauptinsel Kyushu im April hat den Geschäftsausblick von Sony für 2016 (per 1. April) zuerst verzögert und nun verdüstert. Laut der Prognose wird der Nettoertrag um 46 % zum Vorjahr auf 80 Mrd. Yen sinken. Das ist deutlich weniger, als bisher von Analysten erwartet wurde. Das Minus resultiert vordergründig daraus, dass im Vorjahr Olympus-Anteile verkauft wurden und höhere Steuern anfallen. Zugleich bringt das Bauteilegeschäft weniger ein. Der Betriebsgewinn soll mit 300 Mrd. Yen nur um 2 % über dem Vorjahr liegen. Bei den Einnahmen erwartet Sony einen Rückgang um knapp 4 % auf 7 800 Mrd. Yen (63,4 Mrd. Euro).Das Doppel-Erdbeben legte die Fabrik für Bildsensoren in Kumamoto lahm. Die Produktion läuft inzwischen langsam wieder an, aber der volle Ausstoß wird voraussichtlich erst im Sommer wieder erreicht. Deswegen hat Sony angeblich Aufträge für die Doppellinsen-Kamera beim neuen iPhone 7 von Apple an den koreanischen Konkurrenten LG verloren. Insgesamt beziffert der Konzern den Rückgang des operativen Gewinns auf 115 Mrd. Yen (935 Mill. Euro). Davon gehen 60 Mrd. Yen auf das Konto des Bebens. Die Kapitalausgaben sinken um 26 % auf 340 Mrd. Yen, nachdem im Vorjahr kräftig in die Chipproduktion investiert wurde.Dennoch betonte Finanzvorstand Kenichiro Yoshida die neue Gewinnstärke. So wird das Smartphone-Geschäft wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Spielesparte will ihren operativen Gewinn dank gesteigerter Konsolen- und Spieleverkäufe und des starken Online-Geschäfts um 52 % auf 135 Mrd. Yen erhöhen. Damit kommt das Geschäft mit der Playstation 4 nahe an den Ertrag der Finanzsparte von 150 Mrd. Yen heran. Die Prognose sagt einen Verlust im Bauteilesegment von 40 Mrd. Yen voraus. Sollte es Sony jedoch gelingen, die Produktion rascher als erwartet hochzufahren, könnte es hier positive Überraschungen geben.