Sony schreibt wieder schwarze Zahlen
mf Tokio – Nach mehreren Verlustjahren scheint Sony der Turnaround zu gelingen. Im vergangenen Quartal steigerte Japans einstiger Vorzeigekonzern den Nettogewinn auf 33,6 Mrd. Yen (255 Mill. Euro) bei einem leicht rückläufigen Umsatz von 1,9 Bill. Yen (14,4 Mrd. Euro) und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Das war der höchste Gewinn im zweiten Quartal seit acht Jahren. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte Konzernchef Kazuo Hirai infolge einer Abschreibung auf das Smartphone-Geschäft noch einen Verlust von 136 Mrd. Yen verbuchen müssen.Der größte Gewinntreiber waren die Kamerasensoren. Die zugehörige Komponentensparte steigerte ihren operativen Ertrag um 16 % auf 32,7 Mrd. Yen und kam damit auf eine Marge von 12,7 %. Dieses Geschäft will Sony nun durch die Übernahme einer Toshiba-Fabrik mit 1 100 Arbeitern für 20 Mrd. Yen stärken. Auch die Spiele-Sparte entwickelte sich positiv. Der Absatz der Konsole Playstation 4 stieg um ein Viertel auf 4 Mill. Einheiten. Fürs Gesamtjahr rechnet man nun mit Verkäufen von 17,5 Mill. Einheiten und somit 1 Mill. Stück mehr als vorhergesagt. Wegen des hohen Absatzes klingelte auch bei Software-Verkäufen und Spielegebühren verstärkt die Kasse. Der Quartalsertrag der Sparte stieg um 10 % auf 23,9 Mrd. Yen.Dagegen bereitet die Smartphone-Operation weiter Sorgen. Auch wenn der Held im neuen James-Bond-Film ein Xperia-Smartphone von Sony benutzt, droht die Sparte weiter an Boden zu verlieren. Der Umsatz mit den Geräten sank um 15 % auf 279,2 Mrd. Yen, weil man über den Fokus auf hochwertige Geräte der Profitabilität den Vorrang einräumte. Dennoch blieben unterm Strich 20,6 Mrd. Yen an roten Zahlen. Gegenwind kam auch vom volatilen Filmgeschäft mit einem Verlust von 22,5 Mrd. Yen. Der neue Bond-Film “Spectre” lässt aber auf eine Ergebniswende hoffen. Auch Panasonic trumpft aufAuch der langjährige Sony-Rivale Panasonic trumpft auf. Dank der Neuausrichtung als Industriezulieferer sprang der Betriebsgewinn um fast ein Drittel auf 123,9 Mrd. Yen (939 Mill. Euro). Dazu trugen Kostenkürzungen und gute Geschäfte mit Sicherheitskameras bei. Im laufenden Jahr will Panasonic inklusive der Fabrik für Lithium-Ionen-Akkus mit Tesla rund 450 Mill. Euro in die Autosparte investieren. Das Geschäft mit herkömmlichen Bleibatterien wird für 30 Mrd. Yen an GS Yuasa verkauft. Panasonic behielt die Jahresprognose von 430 Mrd. Yen Betriebsgewinn bei. Sony geht unverändert von einem Jahres-Nettogewinn von 140 Mrd. Yen und einem Umsatz von 7,9 Bill. Yen aus.