Sony will am Kapitalmarkt 3,3 Mrd. Euro einsammeln

Japaner zapfen erstmals seit 26 Jahren die Börse an

Sony will am Kapitalmarkt 3,3 Mrd. Euro einsammeln

mf Tokio – Für ein schnelleres Wachstum bei Kamerasensoren will Sony über eine Kapitalerhöhung überraschend 442 Mrd. Yen (3,3 Mrd. Euro) einsammeln. Die erste Aktienemission seit 1989 soll 322 Mrd. Yen einbringen und findet zwischen dem 21. und 23. Juli statt.In Japan werden 32 Mill. Aktien und im Ausland 55,2 Mill. Anteile inklusive einer Mehrzuteilungsoption angeboten. Dazu werden Wandelanleihen über 120 Mrd. Yen mit einer Laufzeit bis 2022 begeben. Dies läuft auf eine Verwässerung des bestehenden Aktienkapitals um insgesamt 9,8 % hinaus. Wie schon vor 26 Jahren will Sony offenbar den hohen Aktienkurs, der sich seit Juni 2014 verdoppelt hat, nutzen. Vor diesem Hintergrund brach die Sony-Aktie an der Börse in Tokio um 8,3 % ein.Die Begründung des Managements unter Führung von CEO Kazuo Hirai leuchtet ein: Das frische Kapital soll vor allem in neue Kapazitäten für Kamerasensoren fließen. Allein im laufenden Jahr investiert Sony 210 Mrd. Yen in den Ausbau von deren Produktion und Entwicklung sowie 80 Mrd. Yen in das Geschäft mit Kamera-Modulen rings um die Sensoren. Sony kann mit der Nachfrage nach diesen Komponenten für Smartphones und Tablets kaum mithalten. Der technologische Vorsprung der besonders lichtempfindlichen Bauteile wird auf mehrere Jahre geschätzt.Dank dieses Wachstumssegments und der laufenden Restrukturierung will der Konzern 2015 in die schwarzen Zahlen zurückkehren und netto 140 Mrd. Yen bzw. operativ 320 Mrd. Yen verdienen. Der Anteil der Bildsensoren soll um 36 % auf 121 Mrd. Yen wachsen. Andererseits verfügte der Konzern Ende März über Nettobarmittel von 926,5 Mrd. Yen. Eine Finanzierung der Expansion hätte also auch über Anleihen und Kredite zu Niedrigzinsen in Japan erfolgen können. Am Finanzmarkt wird die Kapitalerhöhung daher gemischt aufgenommen. Die für 2018 angestrebte Kapitalrendite von 10 % ist nun in noch weitere Ferne gerückt.