Hensoldt

Sorge um Luftverteidigung beflügelt

Hensoldt profitiert vom Boom der Luftverteidigung. Der Rüstungselektronikkonzern meldet einen Auftragsbestand auf Rekordhöhe. Der neue Vorstandsvorsitzende Oliver Dörre bereit das Unternehmen auf zusätzliches Wachstum vor.

Sorge um Luftverteidigung beflügelt

Sorge um Luftverteidigung beflügelt

Hensoldt erhöht Umsatz und Auftragseingang stark – Neuer Vorstandschef Dörre baut um

mic München

Der Trend steigender staatlicher Ausgaben für die Luftverteidigung treibt die Geschäftszahlen des Rüstungselektronikkonzerns Hensoldt. Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr um 17% auf 849 Mill. Euro. Zu dem dynamischen Wachstum hätten die TRML-4D-Radare zur Luftverteidigung beigetragen, kommentierte das Management unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Oliver Dörre.

Bereits vor wenigen Tagen hatte Hensoldt erklärt, der Auftragseingang sei in den ersten sechs Monaten um 27% auf insgesamt 1,4 Mrd. Euro gestiegen. Die Bundeswehr habe das Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz geordert. Außerdem seien weitere TRML-4D-Radare zur Unterstützung der Ukraine sowie Produkte im Rahmen der European Sky Shield Initiative für Lettland und Slowenien bestellt worden. Damit kletterte der Auftragsbestand auf den Rekordwert von 6,6 Mrd. Euro.

Neue Sparten

Währenddessen drückt Dörre, der seit April amtiert, Hensoldt seinen Stempel auf. Ende August verlasse Celia Pelaz den Vorstand, die seit April als Chief Operating Officer agiert hatte, wurde kürzlich mitgeteilt. Dörre und Finanzvorstand Christian Ladurner übernehmen ihre Aufgaben. Außerdem wird das Unternehmen künftig in vier Sparten aufgeteilt: Radar, Optronik, Multi-Domain-Lösungen und Services & Training. Der neu gegründete Geschäftsbereich Multi-Domain Solutions soll als Wachstumsmotor fungieren und unter anderem das zugekaufte Unternehmen Elektroniksystem- und Logistik (ESG) enthalten. Ziel sei es, hersteller- und plattformunabhängige Lösungen zu bieten, heißt es.

Prognose bleibt bestehen

Das bereinigte Ebitda stieg in den ersten beiden Quartalen um 26% auf 103 Mill. Euro, die Marge betrug 12,2% nach 11,3% in der Vorjahresperiode. Der ESG-Zukauf trieb Abschreibungen und Beratungskosten in die Höhe, außerdem versechsfachte sich die Ertragssteuerbelastung, so dass der Halbjahresverlust sich um 62% auf 26 Mill. Euro erhöhte.

Unverändert rechnet Hensoldt im Gesamtjahr mit einem Umsatz von rund 2,3 Mrd. Euro, einem moderat steigenden bereinigten Ebitda und einer bereinigten Ebitda-Marge vor Geschäftsvolumen mit geringem Wertschöpfungsanteil zwischen 18% und 19%.

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