Sozietät Dentons geht schon wieder Fusion an

Nach Dacheng aus China schließt sich McKenna an

Sozietät Dentons geht schon wieder Fusion an

wb Frankfurt – Kaum ist die Tinte unter dem einen Fusionsvertrag trocken, da zücken die Manager der Rechtsanwaltssozietät Dentons erneut den Federhalter. Nur wenige Wochen nach ihrem Zusammenschluss mit der chinesischen Kanzlei Dacheng geben sie die nächste Fusion bekannt: Dentons schließt sich – voraussichtlich noch in diesem Jahr – McKenna Long & Aldrige aus den USA mit 500 Berufsträgern an. Der “ganz überwiegende Teil der Gesellschafter” beider Seiten habe der Fusion zugestimmt, teilt Dentons mit. Jedoch würden “im gegenseitigen Einvernehmen” nicht alle Rechtsberater den Wechsel vollziehen.Erste Gespräche zwischen Dentons und McKenna hatten Ende 2012 stattgefunden, waren jedoch im Herbst 2013 ergebnislos abgebrochen worden. McKenna Long entstand 2002 aus dem Zusammenschluss von McKenna & Cuneo in Washington und Long Aldridge & Norman aus Atlanta. Neben ihren 13 Standorten in den USA unterhält McKenna Long auch Büros in Brüssel und Seoul.Dentons war 2013 mit dem Schulterschluss der US-Einheit SNR Dentons, der kanadischen Sozietät Fraser Milner Casgrain und Salans aus Paris entstanden. Dentons ist als Schweizer Verein strukturiert.Dacheng mit 4 000 Anwälten gilt als führende Kanzlei Chinas und ist in allen 34 Provinzen des Landes tätig. Mit diesem erst Ende Januar angekündigten Zusammenschluss rückt Dentons der Zahl der Berater nach vor Baker & McKenzie auf Platz 1 der Sozietäten weltweit. Im Umsatz ist Dentons mit 1,3 Mrd. Dollar nach den Angaben für 2014 deutlich stärker als die Chinesen, die es auf 400 Mill. Dollar brachten. McKenna nahm nach zuletzt verfügbaren Angaben 345 Mill. Dollar ein.In Deutschland arbeiten derzeit gut 80 Anwälte in Berlin und Frankfurt für Dentons. International ist die Sozietät in rund 125 Standorten in über 50 Ländern tätig. Von weltweit circa 6 600 Juristen werden mehr als 1 100 für Dentons US tätig sein. In Amerika sind es künftig 21 Standorte. Erwartet wird mit dem Anschluss eine deutlich verstärkte gesellschaftsrechtliche Praxis sowie die “Entstehung eines nationalen Litigation-Powerhouse mit Full-Service-Angeboten” in den Zentren der USA und die Schaffung der “weltweit stärksten Immobilienwirtschaftsrechtpraxis mit einer Präsenz in den wichtigsten Industriezentren der USA”. Die IP-Praxis sei künftig im Silicon Valley, in Washington, New York und San Diego verankert.—– Wertberichtigt Seite 8