Spanien prüft Airline-Einstieg
dpa-afx Madrid
Nach der geplatzten Übernahme der spanischen Fluglinie Air Europa durch die British-Airways-Mutter IAG könnte der spanische Staat Insidern zufolge als Retter einspringen. Die Regierung erwäge, gewährte Hilfskredite aus der Coronakrise in eine etwa 40-prozentige Beteiligung an der Airline umzuwandeln, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und berief sich auf mit der Sache vertraute Personen. IAG würde dann voraussichtlich ebenfalls eine Beteiligung erwerben. Der Familie Hidalgo, zu deren Reisekonzern Globalia die Airline bisher gehört, würde nur noch ein kleiner Anteil bleiben.
Spanien hat Air Europa in der Coronakrise mit 475 Mill. Euro gestützt. Davon können rund 240 Mill. Euro in Eigenkapital gewandelt werden, hieß es. Spaniens Wirtschaftsministerin Nadia Calviño sagte Bloomberg: „In diesem Stadium prüfen wir alle verfügbaren Optionen.“ Offen ist, ob die Europäische Kommission dem zustimmt. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte im Dezember gesagt, dass die von IAG angebotenen Zugeständnisse bei der inzwischen geplatzten Übernahme nicht ausgereicht hätten, um die Bedenken mit Blick auf den Wettbewerb in Spanien auszuräumen. Noch Ende 2019 wollte IAG 1 Mrd. Euro für Air Europa zahlen. Infolge der Coronakrise einigte man sich mit Globalia auf eine Halbierung des Preises.