igo – Für Konstantin Sauer dürften die vergangenen fünf Jahre die spannendsten seiner beruflichen Laufbahn gewesen sein. 2015 stemmte der Finanzchef von ZF Friedrichshafen die Übernahme des US-Wettbewerbers TRW für 12,4 Mrd. Dollar. Zur Finanzierung begab Sauer mehrere Anleihen und einen Schuldschein über 2,2 Mrd. Euro. Binnen vier Jahren baute er die so entstandene Verschuldung um rund zwei Drittel auf netto 4,1 Mrd. Euro ab. 2017 erlebte der zweifache Vater, der am Dienstag 60 Jahre alt wird, wie der damalige Vorstandschef Stefan Sommer im ersten Anlauf mit der Übernahme von Wabco scheiterte und seinen Posten verlor. Sauer übernahm interimistisch, unaufgeregt und indem er die verunsicherten Mitarbeiter mitnahm, bis im Februar 2018 Wolf-Henning Scheider an die Spitze kam. Sauer ging ohne zu murren zurück in die zweite Reihe – und zog die Wabco-Übernahme eben mit Scheider durch.Der gebürtige Heilbronner Wirtschaftsingenieur und promovierte Betriebswirt, der am liebsten beim Wandern entspannt, kam 1990 als Logistikplaner zu ZF. Bis 2005 war er in leitenden Funktionen für ZF in Südamerika tätig und kehrte anschließend als Leiter des Konzern-Controllings an den Bodensee zurück. 2010 wurde er CFO.