Sparen um die Wette
Schon seit längerem reiht sich bei Heidelberg Cement ein Sparprogramm ans nächste. Da sollte man meinen, dass irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Doch die Konzernoberen sehen das anders. “10 % gehen immer”, meint Vorstandschef Bernd Scheifele. Denn große Organisationen neigen dazu, im Laufe der Zeit neue kostenträchtige Aktivitäten zu entfalten, die regelmäßig überprüft werden müssen. Nun wird abermals ein Sparprogramm aus der Taufe gehoben. Um 100 Mill. Euro soll der Kostenblock in Verwaltung und Vertrieb sinken. Es geht darum, Gewinne und Cash-flow zu stärken. Doch die bisherige Fokussierung auf freie Mittelzuflüsse, Schuldenabbau und eine progressive Dividendenpolitik hat es nicht vermocht, der Aktie auf die Sprünge zu helfen. Seit Jahresbeginn ist der Kurs sogar um ein Drittel und damit weit stärker als der Dax gefallen – trotz florierender Baukonjunktur. Die Crux ist: Konkurrenten wie LafargeHolcim machen Ähnliches. Auch sie setzen immer wieder zu Kostensenkungen an. Damit nivellieren sich die Effekte der Sparrunden.hek