Sparprogramm und Abschreibungen bei Bayer

Agrargeschäft in Not - Erhebliche Währungseffekte

Sparprogramm und Abschreibungen bei Bayer

lis Frankfurt – Angesichts der Belastungen aus der Coronavirus-Krise verordnet das Bayer-Management dem Konzern ein Sparprogramm und schließt einen weiteren Stellenabbau nicht aus. Der Vorstand habe beschlossen, zusätzliche operative Einsparungen in Höhe von mehr als 1,5 Mrd. Euro pro Jahr ab 2024 auf den Weg zu bringen, teilten die Leverkusener am Mittwochabend ad hoc mit. Diese Einsparungen seien zusätzlich zu den jährlichen Ergebnisbeiträgen in Höhe von 2,6 Mrd. Euro ab 2022, die im November 2018 angekündigt worden waren. Bayer bestätigt ihren angepassten Ausblick für 2020 (vgl. BZ vom 5. August) und erwartet für 2021 einen Umsatz in etwa auf dem Niveau des Jahres 2020 – trotz erheblichen Gegenwinds durch die Covid-19-Pandemie, vor allem im Landwirtschaftssektor. Das bereinigte Ergebnis je Aktie für 2021 wird bei konstanten Wechselkursen leicht unter dem Niveau des Vorjahrs erwartet. Umsatz- und Ergebniswachstum werden auch durch “erhebliche Währungseffekte” belastet.Die direkten und indirekten Auswirkungen der Pandemie auf das Cropscience-Geschäft werden “tiefgreifender” sein als zunächst erwartet. Für die Agrarbranche, in der Bayer führend sei, haben sich die Wachstumserwartungen reduziert. Das liege an niedrigen Preisen bei wichtigen Nutzpflanzen, intensivem Wettbewerb bei Soja und einem geringeren Biokraftstoffverbrauch. Verstärkt werde dies durch zum Teil massive negative Währungseffekte wie beispielsweise beim brasilianischen Real. Vor diesem Hintergrund geht Bayer von einer nicht zahlungswirksamen Sonderabschreibung auf Vermögenswerte des Agrargeschäfts im mittleren bis oberen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich aus.