Spekulationen um SABMiller schäumen hoch
hip London – Die Spekulationen um eine Fusion der beiden größten Bierbrauer der Welt, SABMiller und Anheuser-Busch Inbev (AB Inbev), sind anlässlich der Veröffentlichung der Jahresergebnisse erneut hochgeschäumt. “Wir halten ein Angebot von AB Inbev für SABMiller bis zum Jahresende – angesichts der Notwendigkeit für AB Inbev, ihre Bilanz effizient zu managen – für einigermaßen wahrscheinlich”, schrieb etwa Analyst Eddy Hargreaves von Canaccord Genuity.Wie SABMiller (Grolsch, Peroni) mitteilte, schrumpfte der bereinigte operative Gewinn (Ebita) um 1 % auf 6,37 (i.V. 6,46) Mrd. Dollar. Analysten hatten im Schnitt nur 6,23 Mrd. Dollar auf der Rechnung. Zu konstanten Wechselkursen sei er um 6 % gestiegen, der Umsatz um 5 %, hieß es. China sei im Schlussquartal in die Wachstumszone zurückgekehrt. Aufs Gesamtjahr gerechnet sei das Volumenwachstum in Afrika und Lateinamerika durch das schwache Geschäft in der Volksrepublik und in Nordamerika ausgeglichen worden.Das Unternehmen macht mehr als zwei Drittel seines Geschäfts in den Emerging Markets und war von der Abwertung mehrerer Schwellenländerwährungen deshalb besonders betroffen. Auf das Indiengeschäft wurden mit Blick auf zunehmende Regulierung und steuerliche Belastungen 313 Mill. Dollar abgeschrieben, auf die Aktivitäten in Russland und der Ukraine 63 Mill. Dollar – der Anteil der Gruppe an den Abschreibungen von Anadolu Efes.Das Management rechnet für das laufende Jahr mit einem anhaltend schwierigen Marktumfeld. Man werde weiterhin unter Wechselkursschwankungen zu leiden haben. Die Dividende soll um 8 % auf 1,13 Dollar je Aktie erhöht werden.Die Übernahmegerüchte kursieren schon lange. Der Branchenprimus AB Inbev (Budweiser, Corona) hat einen hohen frei verfügbaren Cash-flow. SABMiller, die Nummer 2 weltweit, ist der letzte Brauereikonzern dieser Größenordnung, der nicht von einer Familie (Heineken) oder Stiftung (Carlsberg) kontrolliert wird. Auch Numis hält SABMiller für ein Übernahmeziel. Für die Analysten der Brokerhäuser war die Hoffnung auf ein hohes Kaufangebot der Grund, ihre Kaufempfehlungen trotz des weiterhin schwierigen Marktumfelds aufrechtzuerhalten. Aber nicht jeder rechnet mit einer Offerte. Die Analysten von Creditsights sehen SABMiller eher als möglichen Konsolidierer denn als Ziel. Das “M & A-Eventrisiko” sei im Vergleich zum Rest der Branche überdurchschnittlich hoch.