Spider-Man schafft Pandemie-Rekord
sp Berlin
Ein Superheld kommt kurz vor Weihnachten der angeschlagenen Filmbranche zur Hilfe: Der neue Spider-Man-Spielfilm aus den Sony-Studios – „Spider-Man – No way home“ – hat am zurückliegenden Wochenende weltweit den mit Abstand besten Kinostart seit Beginn der Pandemie hingelegt und das drittbeste Auftaktwochenende auf der Leinwand überhaupt markiert. Weltweit schaffte der Action-Film mit dem beliebten Spinnenmann aus der Heldenwerkstatt der Walt-Disney-Tochter Marvel an den Kinokassen knapp 590 Mill. Dollar Umsatz. Allein in den USA und Kanada legte das Kinopublikum 253 Mill. Dollar für Tickets aus und übertraf damit bereits am ersten Wochenende die gesamten Erlöse jedes anderen Films, der während der Pandemie gestartet ist. Der Publikumsansturm in Nordamerika lag deutlich über den Erwartungen von Sony und übertraf auch die Prognose des Marktbeobachters Boxoffice Pro, der für den jüngsten Spider-Man-Film in den USA und Kanada mit 224 Mill. Dollar aus Ticketerlösen am ersten Wochenende gerechnet hatte.
Der Film startete am Freitag in insgesamt 61 Märkten. In Nordamerika lag der Streifen nur hinter den Debuts der Avenger-Filme „Endgame“ von 2019, der mit 357 Mill. Dollar den Rekord hält, und „Infinity War“ aus dem Jahr 2018, der am ersten Wochenende 257 Mill. Dollar einspielte. In Deutschland startete der Film mit gut 11 Mill. Dollar ebenfalls stark. Den größten Zulauf in Europa hatte Spider-Man am Wochenende in Großbritannien, wo „No way home“ trotz wachsender Sorge vor der Omikorn-Variante des Corona-Virus mehr als 41 Mill. Dollar einspielte. In den westeuropäischen Ländern verzeichnete Spider-Man insgesamt 113 Mill. Dollar Erlös aus Ticketkäufen. Besonders erfolgreich war der Film am ersten Wochenende auch in Brasilien und in Indien, wo jeweils der zweitbeste Kinostart eines Films aller Zeiten gelang. Spider-Man ist an den Kinokassen schon länger ein Mann für Rekorde. Der erste Film mit dem US-Schauspieler Tobey Maguire in der Hauptrolle schaffte 2002 als erster Streifen überhaupt mehr als 100 Mill. Dollar am ersten Kinowochenende von Freitag bis Sonntag.
Für die Film- und Unterhaltungsindustrie ist der starke Auftakt von Spider-Man eine willkommene Abwechslung, die Freude könnte aber von kurzer Dauer sein. Denn die wachsenden Sorgen vor der Omikron-Variante dürfte die Unternehmungslust des Publikums auch ohne flächendeckende Lock-downs schon bald auf die nächste harte Probe stellen. Die Aktie von AMC Entertainment, der größten Kinokette, gab im frühen Handel am Montag etwas von den Gewinnen vor dem Auftaktwochenende von Spider-Man ab und auch die Aktie von Sony gab in Tokio etwas nach.
Weniger Blockbuster
Den bisher größten Erfolg an den Kinokassen in Nordamerika während der Corona-Pandemie markierte ebenfalls Sony Motion Picture vor drei Monaten mit dem Debut des Science-Fiction-Actionfilms „Venom“, der am ersten Wochenende 90 Mill. Dollar einspielte. Zum Vergleich: Im letzten Jahr vor der Corona-Pandemie schafften 2019 gleich sechs Filme am Auftaktwochenende Erlöse oberhalb von 100 Mill. Dollar.