Springer übernimmt Business Insider

Bewertung des Online-Portals bei 390 Mill. Dollar

Springer übernimmt Business Insider

sp Frankfurt – Nach der gescheiterten Übernahme der “Financial Times” kommt Axel Springer nun doch noch auf dem angloamerikanischen Markt voran. Die Berliner erhöhen ihren Anteile am US-Wirtschafts- und Nachrichtenportal “Business Insider” von rund 9 auf 97 % und nehmen dafür 343 Mill. Dollar in die Hand. Bereits in der vergangenen Woche hatte das US-Nachrichtenportal “Recode” berichtet, dass Springer kurz vor einer Vereinbarung mit “Business Insider” stehe, um die restlichen Anteile zu einer Bewertung von knapp 560 Mill. Dollar zu übernehmen (vgl. BZ vom 23. September). Dass die Bewertung jetzt bei rund 390 Mill. Dollar liegt, hat womöglich auch damit zu tun, dass Springer nicht ganz allein das Sagen haben wird. Jeff Bezos, Gründer und CEO des Online-Händlers Amazon, der vor knapp zwei Jahren die renommierte “Washington Post” übernahm, bleibt jedenfalls mit 3 % an “Business Insider” beteiligt.”Die Übernahme von Business Insider ist eindeutig der erste große Schritt in die englischsprachige Welt”, sagte Springer-Chef Mathias Döpfner. Durch die Übernahme erhöht der Herausgeber von “Bild” und “Welt” nach eigenen Angaben seine globale digitale Reichweite auf rund 200 Millionen Leser und steigt in den Kreis der sechs reichweitenstärksten Digital-Verlage der Welt auf. Die 2007 gegründete “Business Insider” mit Sitz in New York und gut 325 Beschäftigten sei mit weltweit 76 Millionen Nutzern (unique visitors) monatlich eines der führenden Wirtschaftsportale. Zudem erreiche die Plattform über mobile Geräte und soziale Medien die wichtige Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen, sagte Döpfner. “Business Insider weiß, wo und wie sie Nachrichten lesen wollen.””Business Insider” veröffentlicht selbst recherchierte Artikel und Texte von anderen Nachrichtenanbietern. Das Portal finanziert sich Springer zufolge vor allem über Werbung, aber auch über Bezahlangebote. Gründer und Chefredakteur Henry Blodget, ein ehemaliger Investmentbanker, und Julie Hansen, Chief Operating Officer und President, sollen “Business Insider” auch zukünftig in den aktuellen Funktionen leiten.