Springer wagt ein Printprojekt
So schlimm, wie es der Vorstand von Axel Springer vor einigen Jahren erwartete, ist es für gedruckte Nachrichten und Meinungen nicht gekommen. Die meisten Zeitungen und Zeitschriften müssen sinkende Auflagen und Anzeigenerlöse hinnehmen, aber ihr Geschäftsmodell erweist sich als recht robust. Zwar stellt die Digitalisierung die Medienbranche auf den Kopf, doch gleichzeitig unterstützt das Internet den klassischen Journalismus, etwa für das schnelle Übermitteln von Informationen und als zusätzlicher Vertriebskanal. Obwohl Springer inzwischen zwei Drittel des operativen Ergebnisses mit Kleinanzeigen im Internet verdient, wagt das Medienhaus ein neues Produkt, das im Fall eines erfolgreichen Testlaufs nur in gedruckter Form auf den Markt kommt: “Bild Politik” soll einmal in der Woche Fragen zu wichtigen gesellschaftlichen Themen klären. Der Versuch wird sich lohnen, wenn eine ausreichende Leserschaft bereit ist, für diese Art von Information zu bezahlen. Springers Printprojekt ist deshalb auch ein Kräftemessen mit den sozialen Medien, die kostenlos oft Verwirrung stiften. jh