Staat am Steuer
Der beispiellose Einbruch im Flugverkehr und die Existenznöte der Airlines haben europaweit den Staat auf den Plan gerufen. Für die Branche werden Rettungspakete geschnürt, die weit über die Kredithilfen für andere Unternehmen wie Adidas oder Tui hinausgehen. Diese wurden mit 1 Mrd. oder 2 Mrd. Euro bedient, bei der Lufthansa geht es um 10 Mrd. Euro, bei Air France-KLM gar um 11 Mrd. Euro. Angesichts dieser Summen kann es kaum verwundern, dass um die Bedingungen und geeigneten Instrumente der Staatshilfe heftig gerungen wird. So gelten Dividendenzahlungen und üppige Boni bei gleichzeitiger Inanspruchnahme der Solidargemeinschaft als anstößig. Allerdings sollte der Staat nicht so weit gehen, notwendige Restrukturierungen zu unterbinden. Dies kann sich für die Gesundheit der Firmen nicht auszahlen, wie die hinlänglich bekannten Ergebnisse staatlicher Einmischung – auf die eine oder andere Weise – bei Alitalia oder auch bei Air France-KLM zeigen. Der Steuerzahler muss ein Interesse haben, die Lufthansa gesund zu erhalten, damit auch Staatshilfe rentiert. hei