Stabilus arbeitet an der Integration
Der Gasfedernhersteller Stabilus erschließt mit der Übernahme von drei Zulieferern neue Kundengruppen in der Schwingungs- und Vibrationsdämpfung sowie in der Bewegungssteuerung. Das SDax-Unternehmen hat im Rahmen des Deals die Schulden refinanziert und bei Investoren 150 Millionen Euro eingesammelt.- Herr Wilhelms, Stabilus hat zum Kauf von drei Töchtern der SKF die Konzernfinanzierung komplett umgekrempelt. Wie sind Sie jetzt finanziert?Wir haben im Zuge der Transaktion eine langfristige Kreditfazilität über 455 Mill. Euro eingesetzt, die die bisherige 265-Mill.-Euro-Fazilität ersetzt hat. Darüber hinaus hatten wir eine Eigenkapitalzwischenfinanzierung über 115 Mill. Euro vereinbart, die jedoch inzwischen mit Mitteln aus unserer im Juli durchgeführten Kapitalerhöhung über brutto 159 Mill. Euro vollständig zurückgeführt wurde. Weiterhin verfügen wir über eine revolvierende Kreditfazilität von 70 Mill. Euro, die wir derzeit nicht nutzen. Unsere Eigenkapitalquote ist durch die Kapitalerhöhung auf 30 % gestiegen. Die Konditionen der neuen Finanzierung sind über die Gesamtlaufzeit betrachtet noch günstiger als die 2015 installierte Finanzierung.- Wie sieht das Fälligkeitenprofil aus?Die Kreditfazilität und die revolvierende Kreditfazilität haben eine Laufzeit bis Ende Juni 2021, wobei es für beide noch zwei Verlängerungsoptionen über jeweils ein Jahr gibt.- Für ein Unternehmen Ihrer Größe hätte sich doch auch ein Schuldschein angeboten. Warum nutzen Sie dieses Instrument nicht?Wir haben natürlich verschiedene Optionen geprüft, darunter auch die Begebung eines Schuldscheins. Das Ergebnis dieser Prüfung war, dass eine Bankenfinanzierung momentan für unsere Zwecke am besten geeignet ist und zudem attraktive Konditionen aufweist.- Stabilus ist jetzt im Leverage deutlich über der Marke von zweimal Ebitda. Wie lauten Ihre Entschuldungsziele für dieses und nächstes Jahr?Unser Pro-forma-Verschuldungsgrad lag zum Ende des dritten Quartals bei circa 2,6-mal Ebitda der zwölf Monate zuvor. Hierbei sind die Ergebnisbeiträge der zugekauften Unternehmen, die Kapitalerhöhung sowie die Rückzahlung der Eigenkapitalzwischenfinanzierung pro forma berücksichtigt. Mittelfristig wollen wir unseren Verschuldungsgrad auf circa 1,5-mal Ebitda bringen.- Heißt es jetzt in Bezug auf M & A erst mal Ende Gelände?Wir konzentrieren uns jetzt zunächst auf die Integration der erworbenen Unternehmen, behalten aber den Markt weiterhin im Auge.- Wie werden sich die kürzlich abgeschlossenen Zukäufe auf die Margen des laufenden und des nächsten Geschäftsjahres auswirken?Im laufenden Geschäftsjahr erwarten wir eine bereinigte Ebit-Marge von 13,0 bis 13,5 % nach 12,5 % im Geschäftsjahr 2015. Für 2017 erwarten wir eine weitere Steigerung aufgrund der Margenstärke der zugekauften Firmen. Details werden wir in der Jahresprognose für 2017 bekannt geben, die wir im Dezember veröffentlichen.—-Die Fragen stellte Walther Becker.