Stada-Investor erhöht Druck

Forderung nach neuem Wirtschaftsprüfer - Noch Zeit bis Freitag

Stada-Investor erhöht Druck

Active Ownership Capital (AOC) lässt als Großaktionär des Pharmakonzerns Stada nicht locker. Wegen der künftigen Besetzung des Aufsichtsrats sei man im Dialog mit der Gesellschaft. Gefordert wird zudem der Wechsel des Wirtschaftsprüfers. Für die Hauptversammlung am 26. August muss die Tagesordnung am Freitag veröffentlicht werden.po Frankfurt – In der Auseinandersetzung zwischen dem Pharmakonzern Stada und dem Investor Active Ownership Capital (AOC) kehrt auch nach den vom Vorstand vorgelegten Zielen bis 2019 (vgl. BZ vom 12. Juli) keine Ruhe ein. Die Ziele für Umsatz, Ergebnis und Konzerngewinn seien nicht ambitioniert genug und sollten deshalb schon vor 2019 erreicht werden, heißt es.Auch mit der von der Gesellschaft vorgelegten Kandidatenliste für die Neuwahl von Kapitalvertretern auf der Hauptversammlung am 26. August zeigt sich AOC nicht zufrieden. “Wir befinden uns derzeit im Dialog mit der Gesellschaft zur künftigen Zusammensetzung des Aufsichtsrats mit dem Ziel, die Interessen der Kapitalseite angemessen zu reflektieren.” AOC hatte andere institutionelle Investoren aufgefordert, selbst Kandidaten für die sechs Posten zu benennen. Wäre der Stada-Aufsichtsratsvorsitzende Martin Abend auf die Wünsche eingegangen, “wäre ein konsensualer Nominierungsvorschlag schon längst erzielbar gewesen”, meint AOC-Gründungspartner Klaus Röhrig.Wie es in dem Schlagabtausch weitergeht, wird sich von Freitag an zeigen, denn dann muss die Tagesordnung für das Aktionärstreffen veröffentlicht werden. Gibt es in der Aufsichtsratsfrage keinen Kompromiss, dürfte AOC eigene Vorschläge als Gegenantrag einbringen. Ergänzungsantrag denkbarDer aktivistische Investor will im Rahmen einer umfassenden Erneuerung der Corporate Governance bei Stada auch einen Austausch des langjährigen Wirtschaftsprüfers PKF erreichen. Aufgrund der mittlerweile erreichten Dimension von Stada sollte der Abschlussprüfer der Größe und Internationalität des Unternehmens angemessen sein. Das liefe auf einen Prüfer der Big Four – PwC, EY, KPMG oder Deloitte – hinaus. Geht die Verwaltung darauf nicht ein, erwägt AOC einen Ergänzungsantrag zur Tagesordnung. PKF prüft seit 2009 den Generikaanbieter.Die neue Wirtschaftsprüfungsgesellschaft solle auch dafür sorgen, dass Stada den deutschen Kodex zur guten Unternehmensführung (Corporate Governance Kodex) besser einhält. So lege Stada den Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat nicht offen und informiere nicht im üblichen Ausmaß über Geschäftsbeziehungen zu Organmitgliedern und nahestehenden Personen.