Stada schöpft in Russland Hoffnung

Vorstandschef verzichtet auf Pensionsansprüche

Stada schöpft in Russland Hoffnung

swa Frankfurt – Trotz schwieriger Rahmenbedingungen im russischen Markt hat der Pharmakonzern Stada Umsatz und operatives Ergebnis im dritten Quartal gesteigert. Dabei hat das Unternehmen Belastungen aus der heftigen Rubel-Abwertung mehr als kompensiert.Nach neun Monaten zeigt die Gruppe bei organischem Rückgang (minus 1 %) ein Umsatzplus von 4 % auf 1,48 Mrd. Euro und einen überproportionalen Anstieg des operativen Ergebnisses Ebitda um 10 % auf 294 Mill. Euro. Bereinigt um einmalige Sondereffekte kletterte das Ebitda von Januar bis September um 12 % auf 316 Mill. Euro. Dazu trug auch die Übernahme der britischen Thornton & Ross bei. Steuerlast nimmt abDie deutliche operative Steigerung erklärt sich nach Angaben von Finanzvorstand Helmut Kraft aus einem positiven Markenproduktgeschäft und Einsparungen in Verwaltung und Vertrieb. In Russland seien die Funktionskosten um 20 Mill. Euro reduziert worden.Im Nettogewinn, der um 10 % auf 99 Mill. Euro vorankam, macht sich eine deutlich verringerte Steuerquote bemerkbar. Stada profitiert hier von einer veränderten Ergebnisverteilung im Konzern.Im Ergebnis enthalten ist zudem ein positiver Sondereffekt von 15,9 Mill. vor und 11 Mill. Euro nach Steuern, der aus einem freiwilligen Verzicht auf Pensionsansprüche durch Vorstandschef Hartmut Retzlaff resultiert. Der Manager, der seit 20 Jahren im Amt ist, war in Medien angesichts des Ende 2013 für seinen Altersversorgungsanspruch ausgewiesenen Barwerts von 35,3 Mill. Euro als “deutscher Pensionskönig” tituliert worden. Sein Anspruch lag höher als der von Daimler-Chef Dieter Zetsche, der nach 21 Jahren im Vorstand auf 29,9 Mill. Euro kam und damit im Dax 30 an der Spitze liegt. Retzlaff sagte, er habe der seit längerem geplanten Anpassung gerne zugestimmt. Der Barwert seiner Pensionszusage beläuft sich nun auf 24 Mill. Euro.In Russland geht Stada davon aus, dass sich Umsatz und Ergebnis im vierten Quartal beleben werden. Der Markt und die russische Tochter sollen sich positiv entwickeln und ihren Beitrag zu den unverändert gesetzten Jahreszielen leisten. Die Produkte von Stada würden dort wieder verstärkt nachgefragt, wozu auch das erworbene Aqualor-Sortiment beitrage. Das Geschäft im Oktober stütze diese Einschätzung.—– Personen Seite 16