Stahlflaute lastet auf SKW Metallurgie

Zahlreiche Sondereffekte drücken auf das Ergebnis - Zögerlicher Ausblick 2014 - Dividende entfällt

Stahlflaute lastet auf SKW Metallurgie

jur München – Kurz vor dem für den 1. April geplanten Führungswechsel bei dem Stahlzulieferer SKW Metallurgie hält sich der Konzern beim Ausblick sehr bedeckt. Das bereinigte operative Ergebnis werde moderat steigen, heißt es dazu lediglich im Geschäftsbericht. Ein Bilanzgewinn soll eine Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2014 wieder zulassen, so der Tenor. Die scheidende Vorstandschefin Ines Kolmsee, die das Unternehmen über die vergangenen zehn Jahre führte, will eine konkretere Prognose lieber ihrem Nachfolger Kay Michel überlassen.Kolmsees Aufgabe blieb es hingegen, auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens vor dem Wochenende in München das Abrutschen in die Verlustzone 2013 sowie den geplanten Ausfall der Dividende zu erläutern. Dabei spielten verschiedene Effekte eine Rolle. Zwar hängt SKW Metallurgie mit ihrem Geschäft nicht an den stets volatilen Stahlpreisen, sondern vielmehr an der Menge des produzierten Stahls. Doch auch hier kam es im zurückliegenden Jahr zu einer Flaute. In den USA und Kanada, dem für SKW mit Abstand wichtigsten Markt, sank die produzierte Menge im Jahresverlauf um 2 %. In den Absatzmärkten Europa und Brasilien sah es ähnlich düster aus. Dementsprechend sackte der Umsatz um 14 % ab. Ein Viertel der geringeren Erlöse ging dabei auf das Konto von Wechselkursveränderungen.Das Ergebnis belastete zudem eine Reihe von Sonderfaktoren. Unrealisierte Währungseffekte mit Bezug zu konzerninternen Darlehen drückten allein um 3,4 Mill. Euro. Hinzu kamen Restrukturierungskosten (0,7 Mill. Euro) und Rückstellungen für Rechtskosten (2,8 Mill. Euro). So sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stärker als der Umsatz um 27 %, das Konzernergebnis rutschte in die Miesen.Trotz einer deutlichen Verbesserung beim Cash-flow veranlasste dies das Management, für das zurückliegende Jahr die Dividende auszusetzen. Allerdings wolle man an der Richtschnur festhalten, für die Aktionäre mittel- bis langfristig ein attraktiver Dividendenwert zu sein, heißt es dazu im Geschäftsbericht. Warten auf den neuen ChefWährend der Großteil der Kosten für das Effizienzprogramm bereits 2013 verbucht wurde, sollen die Effekte im laufenden Jahr und voll und ganz 2015 wirksam werden. Mit einmaligen Ausgaben von 1 Mill. Euro will SKW das operative Ergebnis jährlich um 8 Mill. Euro verbessern. Grundlage sind eine Vielzahl von Maßnahmen, verstärkte Verkaufsanstrengungen ebenso wie Veränderungen bei der Organisation sowie Kostensenkungen beim Einkauf. Beobachter bezweifeln allerdings, ob es im laufenden Jahr bei diesen Maßnahmen bleiben wird. Mit Spannung werden daher die ersten Aussagen des neuen CEO erwartet.