Starke Preisausschläge bei Industriemetallen
Von Hubertus Bardt, Köln *)Auf den internationalen Metallmärkten ist es im August teilweise zu starken Ausschlägen gekommen. Deutlichen Preissteigerungen bei einzelnen Metallen standen erhebliche Rückgänge bei anderen gegenüber. Auch ein leicht schwächerer Euro hat nicht verhindert, dass das Preisniveau der wichtigsten Industriemetalle für deutsche Importeure spürbar gefallen ist. Langfristig immer noch hoch Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, der die Entwicklung der wichtigsten Importmetalle in Euro misst, sank im abgelaufenen Monat um 3,1 % oder 11,5 Punkte auf 359,2 Zähler. Ohne die Wechselkursentwicklung wäre der Rückgang mit 3,9 % noch etwas stärker ausgefallen. Mit dem jüngsten Rückgang wurde allerdings nur ein Teil der Zuwächse aus den Vormonaten wieder egalisiert. So war der IMP-Index allein im Juli um 4,7 % angestiegen. Nach wie vor liegt das Preisniveau um mehr als 10 % über dem Vorjahresniveau. Der Juli-Wert von 370,7 war der höchste Stand seit März 2013 (386,4 Punkte) gewesen. Handelskonflikte belasten Hinter dem Durchschnitt verbergen sich sehr unterschiedliche Entwicklungen bei den einzelnen Metallen. Dramatisch eingebrochen ist der Weltmarktpreis für Eisenerz, das im August um mehr als 22 % niedriger notierte als noch im Vormonat. Hier haben sich Angebotsverknappungen aufgelöst, die zu dem starken Anstieg in den Vormonaten beigetragen haben. Verglichen mit dem Stand zu Jahresanfang ist Eisenerz aber immer noch gut 22 % teurer. Rückgänge gab es auch bei Zinn und Zink mit jeweils über 7 % sowie bei Aluminium (-3 %) und Kupfer (-4 %). Hier dürfte die Eintrübung der Wachstumsaussichten, die auch durch die internationalen Handelskonflikte gedämpft werden, eine Rolle spielen. Nickel steigt um 16 Prozent Gegen den Trend gestiegen ist insbesondere Nickel, das um mehr als 16 % teurer wurde. Hier spielen die Exportbeschränkungen in Indonesien eine wichtige Rolle. Die dortige Regierung hatte im August angekündigt, den Export von unverarbeiteten Erzen bereits im Dezember 2019 verbieten zu wollen; zuvor war dieser Schritt für 2022 vorgesehen gewesen. Geringer ist der Anstieg mit über 3 % bei Blei. Teurer geworden sind auch die Edelmetalle Silber und Gold mit Zuwächsen von 9 % bzw. 6 %. Insbesondere bei Gold spielt dabei die allgemeine Unsicherheit auf den Märkten und seine Rolle als vermeintlich sicherer Hafen mit. *) Der Autor ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.