Starker Yen bremst Nissan-Gewinn

Jahresprognose bleibt jedoch unverändert - Co-CEO: US-Absatz auf Höhepunkt

Starker Yen bremst Nissan-Gewinn

mf Tokio – Der starke Yen hat dem Renault-Partner Nissan trotz gestiegener Verkaufszahlen die Quartalsbilanz verhagelt. Im Vierteljahr von Juli bis September sank der Nettoertrag um 15,5 % zum Vorjahr auf 146,1 Mrd. Yen und der operative Ertrag weniger kräftig als erwartet um 19 % auf 163,9 Mrd. Yen. Ursächlich waren der starke Yen und gute Verkaufszahlen im Ausland – vor allem von Geländewagen in den USA, wo Nissan rund 40 % der Verkäufe erzielt, sowie in China.Der Umsatz schrumpfte infolge der festen Heimatwährung um 12 % auf 2,7 Bill. Yen (23,3 Mrd. Euro). In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres (ab 1. April) hat die Aufwertung der japanischen Währung den zweitgrößten Autobauer Nippons 180 Mrd. Yen an Betriebsgewinn gekostet. Der Effekt kommt vor allem durch die Repatriierung der Gewinne im Ausland zustande. Nissan exportierte 2015 knapp 520 000 Autos aus Japan, zwei Drittel der Produktion dort, aber nur knapp ein Zehntel seiner Weltproduktion. Bei Toyota liegt dieser Anteil bei etwa 15 %.Trotz des Gewinnrückgangs hielt der zweitgrößte japanische Autobauer an seiner Jahresprognose von netto 525 Mrd. Yen fast, der damit auf dem Niveau des Vorjahres liegen soll. Der Umsatz soll bei einem Absatz von 5,6 Millionen Einheiten um gut 3 % auf 11,8 Bill. Yen leicht zurückgehen. Allerdings basiert der Ausblick auf einem günstigen Wechselkurs von 120 Yen/Euro. Außerdem könnte sich der Einstieg bei Mitsubishi für 231 Mrd. Yen noch negativ auswirken. Der neue Partner erwartet neuerdings einen deutlich höheren Jahresverlust von 239,6 Mrd. Yen.”Wir haben starke Produktlinien am Start, um die Jahresziele zu erreichen”, betonte Hiroto Saikawa, Co-CEO von Nissan neben Carlos Ghosn. Allerdings sei der US-Absatz mit 385 000 Einheiten auf dem Höhepunkt und ohne Potenzial für weiteres Wachstum, räumte Saikawa ein. In China hinterherNissan hatte zuletzt Nachlässe von 4 000 Dollar je Fahrzeug angeboten, ungefähr so viel wie die US-Rivalen. In China konnte Nissan die Verkäufe von Januar bis September um 8,2 % erhöhen, hinkte jedoch dem Marktwachstum von 13,2 % hinterher. Im Gesamtjahr will der Renault-Partner 1,3 Millionen Einheiten im Reich der Mitte verkaufen, davon 1,1 Millionen Pkw und der Rest leichte Nutzfahrzeuge. In Japan ging der Absatz infolge des Abgasskandals bei Mitsubishi, die Mini-Fahrzeuge für Nissan produziert, um 16 % auf 121 000 Stück zurück. Dort fährt Nissan seit Jahren als Nummer 5 den Rivalen hinterher. Mitsubishi hatte den Verbrauch der Fahrzeuge zu niedrig angegeben.