Start-ups segeln in Echtzeit
sp – Oracle will mit einer neuen Version ihrer Datenbanksoftware den Erzrivalen SAP im Kerngeschäft auf Distanz halten. Ob es den Kaliforniern auch gelingt, den Dax-Konzern gestützt auf In-Memory-Technologie in seinem angestammten Terrain anzugreifen, bleibt abzuwarten. Die Walldorfer, Marktführer bei betrieblicher Standardsoftware, haben die vergangenen zwei Jahre jedenfalls genutzt, um ihr eigenes In-Memory-Produkt “Hana” zu etablieren. Beigetragen hat dazu auch ein mit 337 Mill. Dollar dotierter Topf, den SAP zur Unterstützung von Unternehmen eingerichtet hat, die rasch auf die Datenbanksoftware Hana umrüsteten. Ebenfalls im Frühjahr 2012 lobte der Venture-Arm der Walldorfer 155 Mill. Dollar aus, mit denen Start-ups gefördert werden, die Hana zur Entwicklung eigener Anwendungen nutzen. Im Mai 2013 wurde dieser “Hana Realtime Fonds” auf 405 Mill. Dollar aufgestockt.Im Rahmen eines weiteren Förderprogramms für Gründer können sich Jungunternehmen um einen kostenlosen Zugang zu Hana bewerben und gemeinsam mit SAP zwölf Monate an Geschäftsideen für die Datenverarbeitung in Echtzeit feilen. Zu den derzeit gut 640 Start-ups, die diese Möglichkeit nutzen, gehört auch JC Analytics aus Darmstadt. Gründer Thomas Bömoser will mit Hana Finanzinformationen in Echtzeit auswerten und die so gewonnenen Fundamentaldaten unter anderem Finanzanalysehäusern und Asset Managern anbieten.