STMicro kappt Produktion wegen Schwächen in China

CEO erteilt Übernahmegerüchten eine Absage

STMicro kappt Produktion wegen Schwächen in China

sp Frankfurt – Der französisch-italienische Halbleiterkonzern STMicroelectronics plant, wegen der zusehends schwächer werdenden Nachfrage aus China seine Produktion zurückfahren. Das sagte CEO Carlo Bozotti im Rahmen der Vorstellung von Zahlen zum dritten Quartal in einer Telefonkonferenz, ohne die Pläne zu präzisieren. Die Eckdaten für die Monate Juli, August und September enttäuschten ebenso wie der Ausblick Bozottis für das Schlussquartal.Die Aktie des Infineon-Konkurrenten, die schon in den vergangenen Tagen unter Druck geraten war, gab zeitweise mehr als 8 % nach und notierte kurz vor Handelsschluss bei 6,19 Euro 4,4 % im Minus. Das Papier hat seit dem Wochenstart gut ein Achtel eingebüßt und alle verbliebenen Gewinne dieses Jahres eingebüßt, während Infineon bis gestern mehr als 30 % zugelegt hat und der US-Konkurrent Texas Instruments rund ein Zehntel im Plus liegt. Bangen um die DividendeNeben den enttäuschenden Geschäftsaussichten treiben Investoren Gerüchte um, dass der französische und italienische Staat, die gemeinsam 27 % an STMicro halten, auf eine Kürzung der Dividende hinwirken könnten, um dem Unternehmen Spielraum für Investitionen zu geben. Der Konzern hat seit 2011 jedes Jahr 40 Cent je Aktie bezahlt und insgesamt rund 1,4 Mrd. Dollar ausgeschüttet, obwohl die Verluste in dieser Zeit die Gewinne übertrafen. Zuletzt kam STMicro auf eine Dividendenrendite von 5,2 %, nach Angaben von Bloomberg der höchste Wert unter den im Stoxx 600 Technology Index geführten Unternehmen.Einem anderen Gerücht erteilte Bozotti eine Absage: Das Unternehmen habe keine Pläne, für den US-Chiphersteller Fairchild eine Übernahmeofferte vorzulegen. Entsprechende Medienberichte hatten am Dienstag den Kurs belastet.