Eine Katze kann nach den Regeln der Quantenmechanik gleichzeitig lebendig und tot sein. Dieses Paradox problematisiert ein Gedankenexperiment des Physikers Erwin Schrödinger aus dem Jahr 1935. Ein entsprechender quantenmechanischer Zustand wird in der Physik denn auch als “Katzenzustand” bezeichnet. Der Wachstumskern der Software AG aus Darmstadt, das Geschäft mit sogenannter Integrationssoftware, scheint auch außerhalb solcher Experimente zur selben Zeit tot und lebendig sein zu können. Denn einerseits verpasst das Segment Jahr für Jahr die Wachstumshoffnungen, die das Management zum Start in einen neuen Turnus weckt. Andererseits beteuert das Unternehmen regelmäßig, dass der Wachstumsmotor des toten Kätzchens bald zu schnurren beginnen wird. Mit zweistelligen Zuwächsen rechnet CEO Karl-Heinz Streibich im nächsten Jahr. Das gelang zuletzt 2013, als das Segment eigentlich 16 bis 22 % zulegen sollte. Im Jahr darauf waren 12 bis 18 % angekündigt und das Geschäft schrumpfte. 2015 sollten es plus 6 bis 12 % sein, mittlerweile werden 0 bis 3 % erwartet.sp