Zulieferer

Streiks in den USA machen Stabilus zu schaffen

In den USA streiken Produktionsmitarbeiter einiger großer Automobilhersteller. Das hat auch der Auto- und Industriezulieferer Stabilus aus Koblenz zu Beginn seines Geschäftsjahres zu spüren bekommen. Der Aktienkurs gab zum Wochenstart nach.

Streiks in den USA machen Stabilus zu schaffen

Streiks in den USA
belasten Stabilus

Entwicklung konterkariert starke Geschäfte in Asien-Pazifik

dpa-afx Koblenz

Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus ist ins neue Geschäftsjahr (bis Ende September) mit etwas mehr Umsatz gestartet. Während das Unternehmen in Europa und Asien zulegen konnte, gingen die Erlöse in der Region Amerika aufgrund von Streiks in der US-Autoindustrie zurück. Insgesamt musste der Konzern Einbußen bei der Profitabilität hinnehmen. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte Stabilus am Montag bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal. Die Aktie gab im frühen Handel um 3,4% auf 61,90 Euro nach.

Analyst Akshat Kacker von der US-Bank JPMorgan hob das herausfordernde Marktumfeld auf dem amerikanischen Kontinent hervor. Dies zehre wiederum an der beeindruckenden Entwicklung im Raum Asien-Pazifik.

Elektrische Kofferraumöffnung gefragt

Der Umsatz kletterte im Ende Dezember abgelaufenen Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 5,1% auf 305,4 Mill. Euro. Während das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern leicht auf 33,3 Mill. Euro stieg, sank die entsprechende Marge von 11,2% ein Jahr zuvor auf 10,9%. Unter dem Strich sank der Gewinn um 3,3 Mill. Euro auf 12,2 Mill. Euro.

Stabilus bietet unter anderem Gasfedern für Kofferraumklappen an. Das stärkste Wachstum gab es aber bei den elektrischen Antrieben, mit denen Kofferräume sich automatisch öffnen. Hier profitierte der Konzern im abgelaufenen Quartal vor allem von der Nachfrage aus Europa und Asien.

"Im ersten Quartal konnten wir erneut starkes Wachstum in APAC verzeichnen und auch in EMEA deutlich zulegen", sagte CEO Michael Büchsner. Ein herausforderndes Umfeld in Amerika und exogene Einmaleffekte wie die Folgen des Streiks der Produktionsmitarbeiter einiger großer Automobilhersteller in den USA habe den Jahresstart in dieser Region zwar etwas erschwert. Stabilus rechnet aber mit einer Erholung dieses Marktes.

Stagnierende Marge erwartet

Im Gesamtjahr erwartet das Management weiterhin einen Umsatzanstieg auf 1,4 bis 1,5 Mrd. Euro. Die bereinigte Betriebsmarge sieht der Konzern mit 13 bis 14% in etwa auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Die Prognose beinhaltet den Angaben zufolge auch Effekte aus der Konsolidierung von Destaco inklusive voraussichtlicher Kosten für die Integration der Amerikaner.

Bereits im Juli hatte der Zulieferer den Anteil an seinem Partner Cultraro auf 60% erhöht, die Marke agiert mit eigenem Namen nun unter dem Stabilus-Dach. Mitte Oktober hatte Stabilus dann den Zukauf des auf Industrieautomation spezialisierten US-Unternehmens Destaco für 680 Mill. Dollar verkündet, mit dem das eigene Industriegeschäft gestärkt werden soll. Der Deal soll im ersten Halbjahr abgeschlossen werden. Zudem steckt der Konzern in seinem Hauptwerk in Koblenz rund 10 Mill. Euro in die Modernisierung und Automatisierung. Dabei sollen früheren Angaben zufolge bis 2025 rund 150 Stellen wegfallen, vor allem in der Produktion.