Ströer düpiert Muddy Waters
cru Düsseldorf – Der Werbevermarkter Ströer entkräftet erfolgreich die früheren Behauptungen des amerikanischen Leerverkäufer-Hedgefonds Muddy Waters über aufgeblähte Wachstumsprognosen. Das Kölner Unternehmen hat dank des boomenden Online-Geschäfts erstmals einen positiven Ausblick auf 2017 gegeben und strebt ein Umsatzplus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich an. Als operativer Gewinn (Ebitda) wird ein Betrag von mehr als 320 Mill. Euro ohne den Beitrag künftiger Akquisitionen erwartet.Zudem peile der Vorstand für 2017 einen Umsatz von 1,2 Mrd. bis 1,3 Mrd. Euro an – basierend auf einem Umsatzwachstum ohne Firmenzukäufe, teilte das im MDax notierte Unternehmen ad hoc mit. Aktienkurs steigt wiederNach dem ersten Halbjahr 2016 mit 61 Mill. Euro bereinigtem Überschuss rechnet der Vorstand für das Gesamtjahr 2016 mit einem Anstieg des bereinigten Jahresüberschusses von 106 Mill. Euro auf mehr als 150 Mill. Euro sowie mehr als 280 Mill. Euro operativem Gewinn, mehr als 135 Mill. Euro Free Cash-flow und einem Umsatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich.Die Aktie reagierte am Montag mit einem Plus von zeitweise 2 % auf 38,45 Euro. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit seit November 2014 auf 2,1 Mrd. Euro verdoppelt. Ströer wird seit geraumer Zeit immer wieder von dem aggressiven Hedgefonds Muddy Waters attackiert, der die Berechnungen zum organischen Wachstum des Unternehmens in Frage stellte und so eine Talfahrt der Aktie auslöste.Am 20. April 2016 hatte Muddy Waters laut Pflichtmitteilungen an die Börsenaufsicht eine Leerverkaufsposition von 0,66 % aller Ströer-Aktien gehalten. Am 21. April 2016 veröffentlichte der Hedgefonds auf seiner Internetseite eine 60 Seiten lange Analyse über Ströer, in der der Leerverkäufer dem Unternehmen unter anderem vorwarf, das Wachstum und die Cash-Generierung zu optimistisch auszuweisen. Binnen Minuten brach der Ströer-Kurs um in der Spitze 33 % ein, und die Aktie ging zum Schluss mit einem Minus von 18 % aus dem Handel. Erstmals 1 Euro DividendeAm Montag bestätigte Ströer außerdem, für die kommenden Jahre weiterhin eine Ausschüttungsquote zwischen 25 % und 50 % (i.V. 36 %) anzustreben. Aufgrund des Anstiegs des bereinigten Jahresüberschusses gehe der Vorstand bei der Dividende für das Jahr 2016 von einer deutlichen Erhöhung um voraussichtlich 40 % auf erstmals 1 Euro je Aktie aus.