Ströer jubelt und vervierfacht Dividende

Digitalgeschäft des Außenwerbers boomt

Ströer jubelt und vervierfacht Dividende

ak Düsseldorf – Udo Müller fasst seine Euphorie in Worte: “2014 war ein großes Jahr für uns.” Der Vorstandschef von Ströer konstatierte bei der Bilanzvorlage, dass das Unternehmen sämtliche Finanzziele erfüllt und nicht wenige sogar deutlich übertroffen habe. Noch wichtiger jedoch ist Müller die strategische Entwicklung: Ströer habe die Wandlung vom reinen Außenwerbeanbieter zum integrierten Medienhaus vollzogen. In der Online-Werbevermarktung ist der SDax-Konzern Anfang 2015 laut Müller zur Nummer 1 in Deutschland aufgestiegen.Der Umsatz in der noch jungen Sparte hat sich im vergangenen Jahr auf 123 Mill. Euro fast verdoppelt. Im Gesamtkonzern stiegen die Erlöse um 16 %. Einziger Ausrutscher war das Türkei-Geschäft, das unter der Schwäche der türkischen Lira litt und um 10 % zurückging. Um Währungseffekte bereinigt kletterte der Umsatz jedoch auch hier um 3,5 %.Überproportional stiegen die Ergebnisziffern. Unterm Strich präsentierte Ströer ein auf 24 (i.V. 4,5) Mill. Euro vervielfachtes Konzernergebnis, das neben der operativen Entwicklung auch von geringen Finanzierungskosten und niedrigerem Steuersatz profitierte.Die Aktionäre können sich nach der Ausschüttungspremiere im Vorjahr über eine Vervierfachung der Dividende auf 0,40 Euro freuen. Mit 19,5 Mill. Euro liegt die Ausschüttungssumme jetzt bei 35 % des bereinigten Konzernergebnisses, auf das der Vorstand abzielt. Die Dividendenrendite erreicht auf dem aktuellen Kursniveau 1,3 %, allerdings erreichte am Mittwoch im morgendlichen Handel mit 31,52 Euro auch ein Allzeithoch, bevor die Anleger Gewinne mitnahmen und die Aktie mit einem Minus von 0,7 % schloss. Prognose früher als sonstErstmals präsentierte der Ströer-Vorstand bereits im Frühling eine Gesamtjahresprognose. Für 2015 erwartet das Management ein organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Anteil des Digitalumsatzes soll über 25 % steigen. Das um Sondereffekte bereinigte Operational Ebitda soll bei 170 bis 180 Mill. Euro landen und damit um 15 bis 22 % steigen.Dabei sollen Wachstumsinvestitionen nicht zu kurz kommen. Chancen sieht Ströer nicht nur im Digitalgeschäft, sondern auch in der regionalen Vermarktung ihrer Außenwerbeflächen. Dazu wird die Vertriebsorganisation ausgebaut. Der Schuldenabbau soll weiter vorangetrieben werden, sofern keine M & A-Erfolge gelingen. Zukäufe stehen aber nach wie vor auf der Agenda. Finanzchef Bernd Metzner sagte, der Verschuldungsgrad von aktuell 1,9 könne dann auch leicht wieder ansteigen.—– Personen Seite 16