Studie: Autobauer sollen weiter viel investieren

Roland Berger: Keine Kürzungen für neue Technik

Studie: Autobauer sollen weiter viel investieren

sck München – Trotz des Branchenabschwungs sollte die Autoindustrie ihre Investitionen in Zukunftstechnologien hoch halten. Das empfiehlt der Unternehmensberater Roland Berger. Die Unternehmen könnten sich “nicht erlauben, ihre Investitionen in neue Technologien zurückzufahren”, schlussfolgert die Gesellschaft in einer Studie. Ansonsten liefen sie Gefahr, künftig an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.”Elektromobilität, autonomes Fahren und neue Mobilitätsdienste verlangen ungebrochen hohen Kapitaleinsatz. Mag der weitflächige Durchbruch dieser Technologien heute noch nach Zukunftsmusik klingen, nehmen sie bereits Schritt für Schritt praktische Formen an”, erklärte Roland Berger in einer Analyse mit dem Titel “Autobranche unter Druck – Transformation und wirtschaftlicher Abschwung”. Die Berater führten als Beispiel unter anderem China an. Im größten Automobilmarkt der Welt vor den USA habe sich die Anzahl der Ladesäulen für Elektroautos in den vergangenen beiden Jahren mehr als verdreifacht. Zudem habe sich die Zahl der Teststrecken für autonome Fahrzeuge weltweit erhöht. In Südkorea seien sie sogar im kompletten Straßennetz zugelassen. Neue Mobilitätsangebote wie Carsharing und Robotaxis würden sich weiterentwickeln. Diese wirkten sich bereits “massiv” auf die Geschäftsmodelle der Unternehmen in der Autoindustrie aus. Roland Berger bezeichnete die derzeitige Lage der Branche als “heikel”. Nach Jahren eines stabilen Wachstums im Absatz werde die Zahl der verkauften Pkw in diesem Jahr “um 4 bis 5% geringer ausfallen als 2018”. Vor allem der Rückgang in China bereite Herstellern wie Zulieferern “Sorgen”. Für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt rechnen Experten in diesem Jahr mit einem Einbruch von 8 %.Der andauernde Handelskonflikt mit den USA hinterlässt Spuren. Im Rahmen eines Mehrjahresplans fördert Peking den Ausbau der Infrastruktur für E-Autos. Die kommunistische Zentralregierung will auf diese Weise die Umweltprobleme des Landes besser in den Griff bekommen. China ist mit dieser Strategie bereits viel weiter gekommen als Deutschland. Nach Angaben von Roland Berger kommen dort auf 100 Kilometer Straße im Durchschnitt 8,2 Ladestationen. In Deutschland seien es nach jüngstem Stand nur 1,9.