Südzucker schreibt rote Zahlen
Der Preisverfall von Zucker und Bioethanol hat bei Südzucker im dritten Geschäftsquartal zu roten Zahlen geführt. Unter dem Strich stand in den drei Monaten bis Ende November ein Verlust von 31 Mill. Euro nach einem Gewinn von 32 Mill. ein Jahr zuvor. Doch Hoffnung auf eine Erholung des Zuckerpreises trieb die Aktie.md Frankfurt – Die Hoffnung auf eine Erholung des Zuckerpreises hat die Aktie von Südzucker in die Höhe getrieben. Im Prognosebericht der Quartalsbilanz heißt es, seit einigen Wochen zeichne sich infolge der europaweit knappen Ernte auf den Spotmärkten eine Erholung der Zuckererlöse ab. Anleger schlossen offenbar daraus, dass sich die zuletzt schwierige Lage im wichtigsten Geschäftsbereich, Zucker, auf mittlere Sicht verbessern könnte. Der im Frühjahr 2018 vom MDax in den SDax abgestiegene Wert schloss 7,9 % fester mit 12,68 Euro.Im Kernsegment Zucker waren die Erlöse im dritten Quartal (30. November) im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 671 Mill. Euro eingebrochen. Das ist eine indirekte Folge der Ende September 2017 ausgelaufenen Zuckermarktordnung (ZMO) der EU. Diese hatte den Zuckerrübenbauern in der EU unter anderem Mindestpreise garantiert. Außerdem beinhaltete die ZMO ein Quotensystem für die Zuckerproduzenten in der EU, durch das Importe aus Nicht-EU-Ländern stark erschwert wurden. Seit der Wegfall der ZMO befindet sich der Zuckerpreis in einem Abwärtstrend, was das Ergebnis von Südzucker stark belastet. Das Zuckergeschäft macht nur noch 39 % des Konzernumsatzes aus, der im dritten Quartal um 5,1% auf 1,72 Mrd. Euro sank.Neben dem Preisverfall drücke seit dem dritten Geschäftsquartal auch die schlechtere Zuckerrübenernte – Resultat der starken Trockenheit im Sommer und Herbst 2018 – die Ergebnisse. So wechselte im abgelaufenen Quartal das Vorzeichen beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda): 2017 war ein Plus von 97 Mill. Euro erwirtschaftet worden, zwischen September und Ende November 2018 fiel dagegen ein Minus von 26 Mill. Euro an. Das operative Ergebnis (Ebit, bereinigt um Sondereffekte) landete bei -85 (i.V. 38) Mill. Euro.Im Segment Spezialitäten stiegen die Erlöse den Angaben zufolge deutlich auf 1,71 (1,45) Mrd. Euro. Zum Umsatzwachstum trug insbesondere der akquirierte, im Vorjahr noch nicht konsolidierte US-Tiefkühlpizzahersteller Richelieu Foods bei. Das operative Ergebnis lag mit 118 (116) Mill. leicht über dem Vorjahreswert. Im Segment Frucht zogen Umsatz und operatives Ergebnis auf 890 (884) Mill. bzw. 62 (59) Mill. Euro leicht an. Im Segment Cropenergies, in dem die wesentlichen Bioethanolaktivitäten der Gruppe zusammengefasst sind, fiel der Umsatz auf 532 (622) Mill. Euro. Dies sei auf eine deutlich reduzierte Absatzmenge und geringere Ethanolerlöse zurückzuführen. Als Folge sank das operative Ergebnis auf 19 (59) Mill. Euro.Auf Konzernebene brach das Ebitda um 60 % auf 85 Mill. Euro ein. Das operative Ergebnis stellte sich nach einem Plus von 103 Mill. Euro in der Vergleichsperiode auf ein Minus von 23 Mill. im dritten Quartal 2018. Das Periodenergebnis landete bei -31 (+32) Mill. Euro.Für 2018/19 erwartet der Vorstand einen Konzernumsatz von 6,6 bis 6,9 (7,0) Mrd. Euro. Für das Zuckersegment wird von einem deutlichen Umsatzrückgang ausgegangen. Dagegen wird bei Spezialitäten mit einem deutlichen Erlösanstieg gerechnet. Das operative Konzernergebnis wird in einer Bandbreite von 25 bis 125 (445) Mill. Euro gesehen. Der Ergebnisrückgang werde weitgehend auf Verluste im Zuckersegment zurückzuführen sein, doch auch bei Cropenergies rechne man mit einem deutlichen Rückgang.