Suez-Verwaltungsrat lehnt Veolia-Offerte ab

Suche nach Alternative läuft

Suez-Verwaltungsrat lehnt Veolia-Offerte ab

wü Paris – Nach Konzernchef Bertrand Camus hat nun auch der Verwaltungsrat von Suez dem Wettbewerber Veolia Environnement offiziell eine Absage erteilt. Das Kontrollgremium sei einstimmig der Ansicht, dass das am 30. August von Veolia angekündigte feindliche Projekt mit den Interessen von Suez, seinen Aktionären, Mitarbeitern und Kunden unvereinbar sei, erklärte der Umweltdienstleister. Der Verwaltungsrat sichere deshalb dem Vorstand seine volle Unterstützung für die Suche nach einer Alternative zu dem Vorschlag Veolias zu, die im Interesse des Unternehmens und seiner Anteilseigner sei.Veolia hat dem Versorger Engie für eine Beteiligung in Höhe von 29,9 % an Suez rund 2,9 Mrd. Euro geboten und ihm dafür eine Frist bis zum 30. September gesetzt. Sollte die Offerte erfolgreich sein, will der Umweltdienstleister für die ausstehenden Anteile von Suez ebenfalls ein Übernahmeangebot machen, um ein führendes Unternehmen der Branche zu schaffen. Um möglichen Bedenken der Wettbewerbshüter entgegenzutreten, hat Veolia bereits mit dem französischen Investmentfonds Meridiam den Verkauf des Wassergeschäfts von Suez in Frankreich vereinbart. Dieses Vorhaben sei unscharf, kritisiert der Suez-Verwaltungsrat. Offenbar mangele es an der notwendigen Garantie, dass es ernsthaft und glaubwürdig sei.Die Kunden von Suez hätten bereits ihre Ablehnung gegenüber dem geplanten Verkauf zum Ausdruck gebracht. Zudem sei der für die Beteiligung von Engie gebotene Preis deutlich niedriger als der innere Wert von Suez, bemängelt das Kontrollgremium. Das Übernahmeprojekt berge zudem Wettbewerbsrisiken. Gleichzeitig destabilisiere es Suez und seine Aktionäre. Die angebotenen Bedingungen seien inakzeptabel.Der Infrastrukturfonds Ardian wiederum ließ Donnerstag wissen, er spreche sowohl mit Suez als auch mit Veolia über den geplanten Verkauf der Engie-Beteiligung an Suez. Er habe aber kein Abkommen geschlossen und bevorzuge weder den einen noch den anderen Umweltdienstleister. Ardian reagierte damit auf einen Bericht des Informationsbriefes “Lettre A”, Suez, Ardian und Antin Infrastructure Partners könnten sich verbünden, um die Beteiligung von Engie an Suez zu übernehmen.Die Suez-Aktie legte Donnerstag 1 % auf 15,25 Euro zu, die von Veolia gab 2,3 % auf 19,52 Euro nach.