DAS CFO-INTERVIEW

Sunrise sieht Investoren in UPC-Deal auf ihrer Seite

Finanzchef verspricht schnelle Entschuldung - 500 Mill. sfr Free Cash-flow in Sicht

Sunrise sieht Investoren in UPC-Deal auf ihrer Seite

hei Frankfurt – Der Schweizer Mobilfunkanbieter Sunrise rechnet damit, dass die Abstimmung über den UPC-Kauf “sicherlich eine enge Angelegenheit” wird, wie Finanzchef André Krause im Interview der Börsen-Zeitung sagte. Die Aktionäre stimmen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 23. Oktober über die 6,3 Mrd. sfr teure Akquisition ab. Grundsätzlich sei das Feedback der Investoren zu dem Deal aber positiv, sagte Krause. Das Management habe in den vergangenen Wochen mit allen großen Anlegern gesprochen. “Eine große Ablehnungsfront können wir nicht erkennen. Im Gegenteil: Nur eine Minderheit steht der Transaktion kritisch gegenüber. Die strategische Logik des Deals findet breite Anerkennung.” Zu dieser Minderheit gehört allerdings der deutsche Großaktionär Freenet. Auch der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS bezog gestern Stellung gegen die Transaktion. Demgegenüber haben sich die Beraterorganisation Ethos und die Ratingagentur Inrate dafür ausgesprochen.Sunrise verspricht auf eine “nach wie vor umsichtige Kapitalstruktur” zu achten. Nach einer für 2020 geplanten Dividendenausschüttung der neuen Sunrise von 350 bis 370 Mill. sfr soll die Ausschüttung in den Folgejahren “jährlich um 4 bis 6 %” steigen. Außerdem geht Krause “auf Sicht von einigen Jahren” von einem jährlichen Free Cash-flow von 500 Mill. sfr aus, so dass auch ein schneller Schuldenabbau möglich sein sollte. Mittelfristig wolle Sunrise zum Investment Grade zurückkehren, avisierte der Manager. Er verteidigte die vergleichsweise hohe Anfangsverschuldung mit einem Faktor 4,2 des operativen Ergebnisses (Ebitda) als einen “ausgewogenen Kompromiss der Interessen unserer Aktionäre”.Krause registriert ein spürbares Interesse von größeren amerikanischen Investoren, sich an der geplanten Kapitalerhöhung zu beteiligen. Sie seien häufig im Kabel investiert und suchten nach alternativen Investitionschancen im Kommunikationssektor. – Interview Seite 11