Swisscom reagiert auf neues Nutzerverhalten
rk Zürich – Umsatz und Gewinn von Swisscom sind im ersten Halbjahr weiter geschrumpft. Die Rückgänge lagen jedoch im Rahmen der Erwartungen. Der Geschäftsgang von Fastweb hat sich stabilisiert, nachdem die italienische Breitbandtochter das Konzernergebnis des vergangenen Geschäftsjahrs noch mit einer Milliardenabschreibung belastet hatte.Im Heimmarkt kosteten die anhaltenden Preiserosion und ein verändertes Nutzerverhalten den Konzern rund 170 Mill. sfr an Umsatz, dem der Schweizer Telekomkonzern mit Bündelangeboten und dem Wechsel zu Pauschaltarifen zu begegnen versucht. Statt zu telefonieren oder Kurzmitteilungen zu versenden, kommunizieren die Kunden vermehrt über IP-basierte Anwendungen. Mit Programmen wie Whatsapp oder dem Apple eigenen iMessage umgehen sie dabei zunehmend die kostenpflichtigen Dienstleistungen.Swisscom hat auf diesen Trend reagiert und bietet neu Abonnements an, deren Preise nicht mehr von der Nutzung einzelner Dienste abhängen. Kunden können unbegrenzt in alle Netze telefonieren, SMS schreiben und im Internet surfen. Die Preise der einzelnen Abonnements unterscheiden sich allein nach der Geschwindigkeit im mobilen Datenverkehr. 90 % der Einnahmen aus den neuen Tarifmodellen sollen so konstant gehalten werden und nur noch um 10 % nach individueller Nutzung variieren.Den Ausblick für das Gesamtjahr hat der Konzern wechselkursbedingt auf ein Umsatzziel von 10,3 Mrd. sfr leicht reduziert. Die Erwartung an ein Ebitda von 4,4 Mrd. sfr blieb unverändert. Beim Erreichen dieser Ziele will die mehrheitlich in Besitz der Eidgenossenschaft stehende Swisscom eine Dividende von 22 sfr pro Aktie ausschütten, was einer Rendite von über 5 % entspricht.