Synergien bringen Telefónica Deutschland voran
hek Frankfurt – Der Telekommunikationskonzern Telefónica Deutschland hat im zweiten Quartal besser als erwartet abgeschnitten. Das um Sonder- und Regulierungseffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um knapp 7 % auf 504 Mill. Euro zu. Damit kam die operative Marge um 1,7 Prozentpunkte auf 28,4 % des Umsatzes voran. Unter dem Strich stehen allerdings weiter rote Zahlen. Immerhin ging der Fehlbetrag von 40 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum auf 12 Mill. Euro zurück.Am Aktienmarkt kam das Zahlenwerk gut an, wie der Kurssprung von 9 % am Mittwoch zeigt. In den vergangenen Monaten hatten Befürchtungen von Investoren, die Konkurrenz im Niedrigpreissegment werde sich verschärfen, den TecDax-Titel belastet. Diese Sorgen scheinen nun in den Hintergrund zu treten. Der Mobilfunkanbieter habe im zweiten Quartal viele Kunden hinzugewonnen und beim operativen Ergebnis deutlich besser abgeschnitten als erwartet, bestätigte das Investmenthaus Jefferies. Goldman Sachs stufte den Bericht als solide ein. Die britische Bank Barclays geht davon aus, dass Telefónica Deutschland die Talsohle durchschritten hat. Das zweite Quartal sei stark ausgefallen. Die Investmentbank Equinet sprach dagegen von gemischten Resultaten. So sei der Mobilfunkdienstleistungsumsatz unter den eigenen Erwartungen geblieben.Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt das zum spanischen Telefónica-Konzern gehörende Unternehmen. Demnach rechnet das Management mit weitgehend stabilen Umsätzen und einem gegenüber 2017 unveränderten bis leicht steigenden operativen Ergebnis. Regulierungseffekte wie der Wegfall der EU-Roaminggebühren bleiben hierbei außen vor. Der Vorstandsvorsitzende Markus Haas sieht den Konzern auf Kurs für die Ziele 2018. Im zweiten Halbjahr wolle man das Tempo beibehalten. Bei der operativen Marge gibt es laut Haas weiter Luft nach oben. Das Unternehmen habe hier mittelfristig “einen höheren Ambitionsgrad”, sagte er. Im ersten Halbjahr verdiente der vor allem für die Marke O2 bekannte Konzern operativ mit 927 Mill. Euro 6 % mehr als im Vorjahreszeitraum. “Haupttreiber waren weitere Synergien aus der Fusion mit E-Plus sowie eine kosteneffiziente Neukundengewinnung”, heißt es in dem Bericht. Der um Regulierungseffekte bereinigte Umsatz legte leicht um 0,3 % auf 3,55 Mrd. Euro zu.Die Zahl der Vertragskundenanschlüsse im Mobilfunk legte im zweiten Quartal aufgrund neuer Tarife um 333 000 zu. Im Startquartal waren erst 157 000 Neukunden hinzugekommen. Der Konzern verfügt jetzt über 45,2 Millionen Mobilfunkanschlüsse und ist damit größter Anbieter in Deutschland.Die Umsätze aus Mobilfunkdienstleistungen stiegen auf bereinigter Basis in der ersten Jahreshälfte um 0,5 % auf 2,62 Mrd. Euro. Im zweiten Quartal betrug der Anstieg 0,6 %. Die Zunahme führt das Management vor allem auf die neuen O2-Free-Tarife mit großen Datenvolumina zurück. Inklusive Regulierungseffekten gab der Mobilfunkservice-Halbjahresumsatz um 0,5 % nach. Die Erlöse mit Smartphones und Tablets legten um ein Zehntel auf 529 Mill. Euro zu, während das Festnetzgeschäft 11 % auf 391 Mill. Euro Umsatz einbüßte. Bei der Integration der Netze von Telefónica Deutschland und E-Plus sieht sich der Konzern “im Endspurt”. In immer mehr Städten zeige sich, dass das konsolidierte Netz auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb liege, wird versichert.