Syngenta-Verkauf an Chemchina in der Schwebe
dz Zürich – Der Verkauf des Schweizer Agrochemiekonzerns Syngenta an das chinesische Staatsunternehmen Chemchina bleibt in der Schwebe. Es könnte Weihnachten werden, bis die wettbewerbsrechtlichen Aspekte der geplanten Transaktion geklärt sind, meinte John Ramsay, Interimschef der ehemaligen Novartis-Tochter, am Hauptsitz in Basel. Das letzte Mal, als sich die Kartellbehörden eingehender mit den Marktverhältnissen im globalen Saatgut- und Pflanzenschutzgeschäft beschäftigen mussten, liege 15 Jahre zurück, sagte der CEO. Man sei den Behörden behilflich, das Wissen um den Sektor wieder à jour zu bringen, sagte der Schotte.Im Grunde erwarten die Unternehmen von den Kartellbehörden aber nicht viel Widerstand. Gefahr wittern sie viel eher vom amerikanischen Regierungsausschuss CFIUS, der Transaktionen mit Blick auf amerikanische Sicherheitsaspekte bewertet und blockieren kann. Zum Verfahren dieses Ausschusses macht Syngenta aber keine Angaben. Immerhin sagte Ramsay, dass man von dieser Seite früher eine Antwort erwarte als von den Wettbewerbsbehörden. Derweil notieren die Syngenta-Aktien beim aktuellen Kurs von 405,50 sfr immer noch mehr als 10 % unter dem inzwischen mehr als drei Monate alten Angebotspreis von Chemchina in der Höhe von 465 Dollar pro Aktie.Der Start ins neue Jahr ist dem Konzern leidlich gelungen. Der Umsatz im ersten Quartal von 3,7 Mrd. Dollar war zu konstanten Wechselkursen im Vorjahresvergleich unverändert, womit die Basler ihren Hauptkonkurrenten Monsanto übertroffen haben. Der starke Dollar wirkte sich im Ausmaß von 7 % negativ auf den Umsatz aus. Im Vorjahr war der Wechselkurseffekt deutlich stärker gewesen.Stark rückläufig waren die Verkäufe in Lateinamerika mit Brasilien als Hauptmarkt. Die dortige Wirtschaftskrise bringt manche Syngenta-Kunden in finanzielle Engpässe, weshalb die Zahlungsfristen für die brasilianischen Bauern verlängert werden mussten, sagte Ramsay.