T-Mobile US hält Kurs in Rabattschlacht
T-Mobile US hält in
Rabattschlacht den Kurs
Reuters/hei Bangalore/Frankfurt
Billigere Tarife haben dem Mobilfunkanbieter T-Mobile US ein brummendes Neukundengeschäft auf dem hart umkämpften US-Markt beschert. Im dritten Quartal konnte der Konzern mit neuen Paketangeboten rund um das neue iPhone 15 von Apple insgesamt 850.000 neue Vertragskunden hinzugewinnen, wie die Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom mitteilte. Das sind 90.000 mehr als in den Monaten April bis Juni. Im zweiten Quartal hatte T-Mobile US ihre Kundenzahl so stark gesteigert wie zuletzt vor acht Jahren. Die Rivalen AT&T und Verizon konnten im dritten Quartal lediglich 468.000 beziehungsweise 100.000 Kunden hinzugewinnen.
Die Rabattschlacht auf dem US-Mobilfunkmarkt hält an und schlägt sich auch im Umsatz nieder: Mit 19,3 Mrd. Dollar blieben die Erlöse leicht hinter dem Ergebnis des Vorjahres von 19,5 Mrd. und den Analystenschätzungen von 19,3 Mrd. zurück. Allerdings wird T-Mobile US fürs Gesamtjahr optimistischer und will 5,7 bis 5,9 Millionen Nutzer mit festen Verträgen hinzugewinnen, statt wie zuvor erwartet 5,6 bis 5,9 Millionen. Der bereinigte freie Cashflow soll neu zwischen 13,4 Mrd. und 13,6 Mrd. Dollar liegen, verglichen mit der vorherigen Prognose von 13,2 Mrd. bis 13,6 Mrd. Die Aktie des 164 Mrd. Dollar schweren Unternehmens oszillierte am Mittwoch nach einem kleinen Hüpfer um den Vortagesschluss.
Triebfeder für die Mutter
Der US-Mobilfunker gilt als Wachstumstreiber seiner Bonner Mutter. Dabei hat sich seit einigen Jahren ein gleichbleibendes Muster herausgebildet, dass T-Mobile US zunächst mit konservativen Erwartungen ins Jahr startet, um die Ziele dann einmal oder mehrmals anzuheben. Die Telekom, deren operativer Gewinn zu rund 65% von der US-Tochter abhängt, folgt dann meist auf dem Fuße. Zuletzt hatten beide ihre Prognose im August erhöht. Vor wenigen Wochen hatte T-Mobile erstmals die Zahlung einer Dividende angekündigt. Der Telekom sollen in den kommenden Quartalen rund 1,8 Mrd. Dollar nach Steuern in die Kassen fließen. Für das Gros der Aktionärsvergütung nutzt der US-Konzern allerdings weiterhin das Instrument des Aktienrückkaufs.