T-Mobile US und Sprint stoßen auf Widerstand

Aktien anhaltend unter Druck

T-Mobile US und Sprint stoßen auf Widerstand

hei Frankfurt – Der geplante Milliardendeal der Deutschen Telekom in den USA bekommt zunehmend öffentlichen Gegenwind. Mehrere demokratische Senatoren zeigten sich besorgt darüber, dass ein Zusammenschluss von T-Mobile US als Nummer 3 und Sprint als Nummer 4 im US-Mobilfunkmarkt zu höheren Preisen für die Verbraucher führen könnte, wie Reuters berichtet. Amy Klobuchar, Elizabeth Warren und weitere Senatoren schrieben einen Brief an die Wettbewerbshüter im Justizministerium sowie an die Telekommunikationsaufsicht FCC, die beide grünes Licht für den Deal geben müssen. Auch Verbraucherschützer haben bereits vor Preisanstiegen – vor allem für Prepaid-Angebote – gewarnt.Wasser auf die Mühlen der Gegner einer weiteren Konzentration im Markt liefert auch die Marktforschungsgesellschaft Gartner. Deren Experte Bill Menezes stellt fest, Zusammenschlüsse im Telekomsektor hätten in der Vergangenheit stets die Unternehmen stärker begünstigt als die Kunden, und bestätigt damit die Anschauung der klassischen Wettbewerbstheorie.Das Gros der Analysten sieht ebenfalls geringe Chancen, dass die Telekom die Transaktion behördlich genehmigt bekommt. Heike Pauls von der Commerzbank schätzt die Erfolgsaussichten “auf 25 %”. Allerdings findet der Versuch gleichwohl ihren Beifall. Synergien im Barwert von 43 Mrd. Dollar “konnte man nicht auf dem Tisch liegen lassen”. Die Börse bleibt dennoch äußerst skeptisch. Von einem Kursfeuerwerk für die Telekom kann nicht die Rede sein. Die Titel von T-Mobile US und Sprint haben seit Verkündung der Transaktion 12 % bzw. 20 % an Wert verloren. Darin drückt sich nicht nur die Skepsis der Investoren im Hinblick auf die Erfolgschancen des Zusammenschlusses aus, sondern auch ihr Missmut über die hohen Kosten und Risiken bei der komplexen Integration der beiden Mobilfunknetzbetreiber, wenn sie fusionieren dürfen. Die Aktionäre von T-Mobile US sehen Dividendenzahlungen in die Ferne rücken. Um grünes Licht von den Behörden zu erhalten, haben die beteiligten Firmen bzw. ihre Mütter Deutsche Telekom und Softbank bisher nur recht wachsweich klingende Versprechen über Preissenkungen und vermeintlich stärkeren Wettbewerb im ländlichen Raum sowie die mittelbare Schaffung neuer Arbeitsplätze gemacht. Derlei Zusagen sind für das Justizministerium und die FCC kaum belastbar.