T-Systems-Chef erwartet IT-Budgetkürzungen

Telekom-Tochter erweitert Cloud- und Netzangebote

T-Systems-Chef erwartet IT-Budgetkürzungen

hei Frankfurt – Die Coronakrise geht auch an der im Umbau befindlichen Telekom-Tochter T-Systems nicht vorbei. Vorstand Adel Al-Saleh sprach in einer virtuellen Pressekonferenz von substanziellen Einschnitten der Kunden in ihre IT-Budgets. Allerdings gebe es auch Kunden, die ihre entsprechenden Projekte jetzt aufstockten, um mit der Digitalisierung schneller voranzukommen. Denn die Beschleunigung digitaler Prozesse habe sich für viele Unternehmen in der Krise als unumgänglich erwiesen, um Geschäftsbetrieb und Produktion so gut als möglich aufrechtzuerhalten.T-Systems habe daher in einer Art Erste-Hilfe-Maßnahme deutlich erhöhte Cloud-Kapazitäten sowie ein Vielfaches an Bandbreite bereitgestellt. Darauf konzentrierte sich in “dieser ersten Phase” der Pandemie-Bewältigung die Hauptnachfrage der Kunden. Die Telekom-Tochter unterstütze ihre Kunden darüber hinaus mit einer Reihe von wichtigen Applikationen für das Arbeiten im Netz, während große Teile einer Belegschaft im Homeoffice sind. Dazu zählten vor allem zeitlich befristete kostenlose Angebote für die Nutzung der Konferenzplattform Webex, der Microsoft-Cloud-Plattform Azure Jump oder des Messaging-Service Netsfere.Die bisherigen Wachstumstreiber des Geschäfts wie IoT-Services, Security, 5G und Public-Cloud-Dienste sind nach den Worten von Al-Saleh “nicht komplett auf Stop”, aber das Geschäft brauche Zeit, um sich zu erholen, zumal manche Veränderungen in der Unternehmenswelt wohl bleibenden Charakter haben würden. So rechnet der Manager auf die Dauer mit mehr Heimarbeit und virtuellen Konferenzen und dementsprechend weniger Reisetätigkeit. Auch die globalen Verflechtungen würden nun vielfach in Frage gestellt, nicht nur was Lieferbeziehungen angehe, sondern auch im Hinblick auf die Datensouveränität und den Besitz von Daten.Im Hinblick auf die Automobilindustrie, die zu den wichtigsten Kunden für T-Systems gehört, zeigte sich Al-Saleh skeptisch, was einen schnellen Produktionsanlauf betrifft. “Wir reden hier von Monaten und nicht von einigen Wochen”, betonte er. Abgesehen von gerissenen Lieferketten seien vielfach auch die Produktionsbedingungen, Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln ein Problem.