Wohnimmobilien

TAG bleibt stabil in Coronakrise

Die Corona-Pandemie hat im operativen Geschäft des Wohnungskonzerns TAG Immobilien im vergangenen Geschäftsjahr kaum Spuren hinterlassen. Das in Hamburg ansässige MDax-Unternehmen erreichte seine im November leicht erhöhten Finanzziele. Das...

TAG bleibt stabil in Coronakrise

ste Hamburg

Die Corona-Pandemie hat im operativen Geschäft des Wohnungskonzerns TAG Immobilien im vergangenen Geschäftsjahr kaum Spuren hinterlassen. Das in Hamburg ansässige MDax-Unternehmen erreichte seine im November leicht erhöhten Finanzziele. Das operative Ergebnis (FFO 1), das um 7% auf 172,6 (i.V. 160,6) Mill. Euro stieg und am oberen Ende des Prognosekorridors von 170 bis 173 Mill. Euro lag, soll im laufenden Jahr auf 178 bis 182 Mill. Euro zulegen. TAG bekräftigte bei Vorlage der Jahresbilanz 2020 den Ausblick vom vergangenen Herbst. Die Aktie gab um 0,2% auf 24,28 Euro zu.

TAG-Finanzchef Martin Thiel erklärte, das Geschäftsmodell, in Deutschland außerhalb der großen Metropolen renditestarke, aber bezahlbare Immobilien zu bewirtschaften und zu entwickeln, habe sich auch in der Pandemie als stabil und verlässlich erwiesen. Für die Zukunft könne man vielversprechende Ergebnisse durch langfristig orientierte Investitionen in Polen in Aussicht stellen. Für die kommenden Jahre sei das Unternehmen strategisch gut positioniert, um seinen Mietern bezahlbares Wohnen und den Aktionären attraktive Dividenden bieten zu können.

Der in Deutschland vor allem in den neuen Bundesländern aktive Konzern, der im vergangenen Frühjahr kurzzeitig Gespräche über einen Zusammenschluss durch die in Düsseldorf ansässige LEG Immobilien führte, ist nach dem im Januar 2020 vollzogenen Erwerb von Vantage Development auch im polnischen Wohnungsmarkt aktiv. Die vertraglich gesicherte Pipeline zum Bau von Wohnungen in Polen umfasste Ende vorigen Jahres laut TAG rund 8700 Einheiten, von denen etwa 3000 zum Verkauf und 5700 nach Fertigstellung zur Vermietung vorgesehen sind. Innerhalb von drei bis fünf Jahren ist ein „renditestarker“ Bestand von 8000 bis 10000 Mietwohnungen geplant, erste Mieteinnahmen stellt der Konzern für Ende dieses Jahres in Aussicht. Bis dahin werde der Wohnungsverkauf die Geschäftstätigkeit in Polen dominieren.

In Deutschland, wo TAG Ende 2020 auf einen Bestand von 88313 (i.V. 84510) Wohnungen kam, lag das gesamte Mietwachstum im Berichtsjahr mit 1,5% p.a. unter dem Vorjahreswert von 2,4% p.a., die bis Ende 2019 und im Verlauf des vorigen Jahres übernommenen Bestände trugen aber zum Anstieg der Mieterlöse bei. 2020 erwarb TAG in den ostdeutschen Kernregionen knapp 4600 Wohnungen für insgesamt 174,7 Mill. Euro. Der Leerstand im Gesamtportfolio belaufe sich auf 5,6% nach 4,9% zu Jahresbeginn, so TAG. Wesentliche Gründe für das geringere jährliche Mietwachstum waren den Angaben zufolge der freiwillige Verzicht auf laufende Mieterhöhungen zwischen März und Juni sowie eine pandemiebedingt geringere Mieterfluktuation.

Vor allem das geringere Bewertungsergebnis von rund 328 (i.V. 414) Mill. Euro ließ das Konzernergebnis 2020 auf 403 (456) Mill. Euro sinken. Die TAG, deren Aktie 2020 um 17% zulegte, will ihren Aktionären für 2020 eine um 7% auf 0,88 Euro je Aktie steigende Dividende zahlen. Für 2021 wird weiterhin eine Aufstockung um 4% auf 0,92 Euro je Aktie in Aussicht gestellt.

TAG Immobilien
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20202019
Umsatz426406
Mietergebnis264260
Bewertungsergebnis328414
Ebit583625
Konzernergebnis403456
Ergebnis je Aktie (Euro)2,693,05
Operativer Cash-flow254154
Verschuldungsgrad (%)45,144,8
Eigenkapitalquote (%)41,442,4
Marktwert (17.3.2021)3557   
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