Teamplayer
ahe – Mit seinen heute 46 Jahren gehört Marcus Schenck immer noch zu den eher jüngeren Finanzchefs bei den Dax-Konzernen. Bei Eon gilt der promovierte Volkswirt dagegen schon längst als so etwas wie ein alter Hase. Seit fünfeinhalb Jahren verantwortet Schenck das Finanzressort des Energiekonzerns. Er hat im Eon-Vorstand damit nach Vorstandschef Johannes Teyssen bereits die längste Amtszeit hinter sich. Er ist zudem der Einzige aus dem Vorstandsteam von Ex-Konzernchef Wulf Bernotat, den Teyssen auch in seine Führungsmannschaft berufen hat.Schenck hat noch die Boomzeiten bei Eon miterlebt. Der Investmentspezialist hat bereits mit Bernotat-Vorgänger Ulrich Hartmann die Milliardenübernahme der britischen Powergen mit eingefädelt. Damals war er noch für Goldman Sachs tätig, eine der Eon-Hausbanken. Für Goldman Sachs arbeitete Schenck nach ersten Berufsjahren bei McKinsey fast ein Jahrzehnt lang. Als er dann 2006 in die Düsseldorfer Eon-Zentrale wechselte, lief gerade die heiße Phase des Übernahmepokers um die spanische Endesa. Heute stehen bei Schenck keine Großakquisitionen mehr auf der Agenda. Im Gegenteil: Er muss ein Verkaufsprogramm im Volumen von 15 Mrd. Euro managen und Eon zusammen mit Teyssen in schwierigeren Zeiten neu ausrichten. Der in Memmingen geborene CFO hat sich an den Finanzmärkten als ruhiger und unprätentiöser Analytiker schon längst einen Namen gemacht. Seine Mitarbeiter schätzen den dreifachen Familienvater, der auch noch in den Aufsichtsgremien der Commerzbank, der Axa SA und des Anlagenbauers SMS sitzt, vor allem als überzeugten Teamplayer.Im Terminkalender für den Monat Mai stehen bei Schenck gleich mehrfach Ausrufezeichen: Die Hauptversammlung von Eon am Donnerstag gehört dazu, aber natürlich auch der 19. Mai. Ebenso wie Teyssen ist nämlich auch Schenck ein großer Bayern-München-Fan und fiebert bereits dem Champions-League-Finale entgegen.