Teamviewer erwartet höhere Profitabilität – Markt weiter schwierig
Teamviewer erwartet höhere Profitabilität
dpa-afx Göppingen
Der Softwareanbieter Teamviewer setzt sich bei der operativen Marge in diesem Jahr dank eines überraschend guten dritten Quartals ein höheres Ziel. Beim Erlös schlägt sich allerdings das weiter schwierige Umfeld nieder, die Göppinger grenzten ihre Umsatzerwartungen im unteren Bereich der bisherigen Zielspanne ein. Chef Oliver Steil plant nun zwischen 662 und 668 Mill. Euro Umsatz zu erzielen und will davon mindestens 44% als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen einbehalten, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bisher hatte Teamviewer einen Umsatz von 660 bis 685 Mill. Euro anvisiert und eine operative Marge von mindestens 43%.
Die Aktie gab am Vormittag um mehr als 13% nach. Die mittleren Analystenschätzungen lagen bisher am oberen Ende der neuen Umsatzprognose, bei der operativen Marge rechneten die Experten aber mit weniger.
Das Papier hat in diesem Jahr bisher leicht eingebüßt. Zunächst ging es deutlich bergab für den Kurs, seit Ende Juli zog er aber in der Tendenz wieder an.
Im dritten Quartal sorgte der zusammengestrichene Sponsorenvertrag mit dem englischen Fußballclub Manchester United für einen deutlichen Schub beim operativen Gewinn. Während der Umsatz um 7% auf 168,7 Mill. Euro wuchs, legte das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 15% auf 81 Mill. Euro zu. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um die Hälfte auf 39,5 Mill. Euro. „Der Markt für IT und Software bekommt aktuell nicht viel Rückenwind“, sagte Vorstandschef Oliver Steil. "Wir sind dennoch zufrieden mit unseren Ergebnissen, und die Pipeline für das vierte Quartal sieht gut aus. Nach der US-Wahl gibt es vermutlich auch weniger Unsicherheit im Markt."
Teamviewer kämpft seit einigen Quartalen gegen eine zurückhaltende Spendierfreude der Kunden an. Auch andere IT-Unternehmen beklagen derzeit ein schwaches Umfeld, vor allem in Deutschland und im Mittelstand, wo sich die schwierige konjunkturelle Lage und Unsicherheit vermehrt niederschlagen.
Bei Großkunden läuft es aber besser. Im dritten Quartal nahm Teamviewer hier mit einem Wachstum von über einem Fünftel Tempo auf. „Das Enterprise-Segment entwickelt sich sehr gut. Wenn der Markt positiver wäre, würden wir wohl noch mehr Dynamik sehen“, sagte Steil.