Kabelnetzbetreiber

Tele Columbus entgeht der Pleite

Tele Columbus erhält von Großaktionär Morgans Stanley insgesamt 300 Mill. Euro frisches Kapital. Daraufhin verlängern die Gläubiger die Kredite.

Tele Columbus entgeht der Pleite

Tele Columbus schrammt
an der Pleite vorbei

Großaktionär schießt 300 Mill. Euro ein – Darlehen verlängert

hei Frankfurt

Der schwer angeschlagene Kabelnetzbetreiber Tele Columbus erhält eine frische Kapitalspritze vom Großaktionär Morgan Stanley Infrastructure Partners (MSI) und wendet damit die Pleite vorerst ab. Wie das Berliner Unternehmen mitteilt, wird MSI insgesamt 300 Mill. Euro einschießen, einschließlich eines bereits im August zugesagten Gesellschafterdarlehens. Dazu hatte Tele Columbus Mitte Oktober über eine Kapitalzufuhr von 100 Mill. Euro durch MSI berichtet.

Durch die neue Kapitalzusage des Großaktionärs es ist gelungen, mit der sogenannten Ad-hoc-Gruppe der maßgeblichen Finanzgläubiger zu einer verbindlichen Vereinbarung zu kommen, die Finanzierungen im Gesamtwert von ca. 1,1 Mrd. Euro zu par bis Oktober 2028 zu verlängern, heißt es außerdem. Die Ad-hoc-Gruppe halte die Mehrheit der Finanzverbindlichkeiten des Unternehmens unter seinem 462-Mill.-Euro-Darlehen (SFA) und seiner 650-Mill.-Euro-Anleihe (SSNs).

Downgrade von Fitch

Tele Columbus, die sich nach der Übernahme durch MSI Investitionen über 2 Mrd. Euro binnen zehn Jahren vorgenommen hatte, um ihr Glasfasernetz auszubauen, fehlt die operative Ertragskraft, um die Investitionen zu stemmen. Das Unternehmen hatte zuletzt eine Kuponzahlung auf die 650 Mill. Euro schwere Anleihe ausgesetzt und war daraufhin von Fitch auf "CC" von zuvor "CCC+" heruntergestuft worden. Der Bond trägt bisher einen Kupon von 3,875%.

Über neue Konditionen im Zuge der Verlängerung lässt sich der Kabelnetzbetreiber nicht aus. Die Transaktion verschaffe dem Unternehmen "erhebliches" Eigenkapital, stärke die Bilanzkennziffern und verbessere das Laufzeitenprofil, hebt Tele Columbus hervor.

Im dritten Quartal hat Tele Columbus den Angaben zufolge 53 Mill. Euro investiert, das Gros für den Ausbau von Glasfaser. Durch die Umsatzverlagerung "von TV zu Internet und Telefonie" stagnierten die Einnahmen in den ersten neun Monaten allerdings mit knapp 333 Mill. Euro. Das bereinigte "normalisierte" operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) stieg im dritten Quartal im Jahresvergleich um 5,2% auf 49 Mill. Euro.

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