Mobilfunkbetreiber

Telefónica Deutschland gewinnt Marktanteile

Nach einem starken ersten Halbjahr ist Telefonica Deutschland auch für die Zukunft etwas optimistischer. Umsatz und Ergebnis sollen „leicht über Vorjahr“ landen.

Telefónica Deutschland gewinnt Marktanteile

hei Frankfurt – Der Mobilfunkanbieter Telefónica Deutschland wird nach einem starken ersten Halbjahr etwas optimistischer. Bisher rechnete die Tochter des spanischen Telekomkonzerns mit einem weitgehend unveränderten bis leicht positiven operativen Ergebnis. Nun sollen sowohl Umsatz als auch Ergebnis „leicht über Vorjahr“ landen. Damit bleibt der dritte deutsche Netzbe­treiber, der mit der künftigen Nummer 4 – der United-Internet-Tochter 1&1 Drillisch – ein Roaming-Abkommen geschlossen hat, dennoch vorsichtig. Die Aktie legte minimal auf 2,45 Euro zu.

Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen bereits Rekordwerte eingefahren. So kletterten die Konzerneinnahmen insgesamt um 2,9%, das bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen und Sondereffekten kam um 3,5% voran und erreichte mit 1,17 Mrd. Euro den höchsten Stand der Unternehmensgeschichte. CEO Markus Haas betonte: „Zur Halbzeit sind wir mit unserem Strategieprogramm voll auf Kurs.“ Die Mittelfristplanung sieht bis einschließlich 2022 einen kumulierten Umsatzanstieg um 5% vor.

Im zweiten Quartal hat sich die Dynamik beschleunigt. Telefónica Deutschland erlöste verglichen mit dem Vorjahreszeitraum 5,7% mehr, so dass die Einnahmen auf 1,9 Mrd. Euro anschwollen. Verantwortlich machte das Management dafür das anhaltend starke Kundenwachstum und die Nachfrage nach der Kernmarke O2, wobei auch die schrittweise Wiedereröffnung der Shops nach dem pandemiebedingten Lockdown zum Tragen kam.

Die margenstarken Einnahmen durch Mobilfunkdienstleistungen kletterten sogar um 7,4% auf 1,4 Mrd. Euro. Telefónica Deutschland schlug sich hier deutlich besser als die beiden großen Wettbewerber Telekom und Vodafone. Der Bonner Marktführer musste in seiner Paradesparte Mobilfunk hierzulande einen leichten Rückgang der Umsätze hinnehmen.

Das operative Ergebnis ging bei Telefónica Deutschland um rund ein Zehntel auf 612 Mill. Euro nach oben, was vor allem an den margenstarken O2-Tarifen sowie reduzierten Kosten innerhalb des Konzerns lag. Aber auch Einmaleffekte hätten die Entwicklung positiv beeinflusst, hieß es. Unterm Strich vergrößerte sich der Verlust von 18 Mill. auf 45 Mill. Euro: Der Konzern hatte sein 3G-Netz früher als ursprünglich angedacht abgeschaltet, so dass ein höherer Abschreibungsbedarf entstand. Zudem musste der Konzern anders als im zweiten Quartal des Vorjahres Steuern zahlen.